Startschuss für Gipfelhaus-Ausbau
Millionenprojekt von Magdalensberger Gemeinderat einstimmig beschlossen. Baustart ist für September geplant.
Der Gemeinderat von Magdalensberg hat Mittwochabend die Weichen für den Ausbau des Gipfelhauses gestellt: Die 23 Gemeinderäte haben alle noch ausstehenden Beschlüsse (darunter die erforderlichen Umwidmungen) für das Sieben-Millionen-EuroProjekt der Familie Skorianz, welche als Zuhörer anwesend war, einstimmig gefasst. Die weiteren Schritte sollen rasch erfolgen, damit noch im September mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. Alle anderen Genehmigungen für den Bau in dem historisch sensiblen Gipfelbereich liegen bereits seit Längerem vor.
Die Eckpunkte des Vorhabens: Das 1988 erbaute Gipfelhaus wird umgebaut, durch einen neuen Hochzeitssaal erweitert und es wird ein Hotel-Zubau errichtet. Die Familie will auf 30 Zimmer aufstocken, zehn gibt es bereits. Das Hotel wird einen Wellnessbereich samt Naturschwimmteich haben. Der terrassenförmige Neubau wird unter anderem durch begehbare Gründächer auffallen.
Architekt Herwig Ronacher betonte, dass es insgesamt einen freien Blick auf die Karawanken geben werde.
Zwischen der Gemeinde und der Familie Skorianz wurde unter anderem eine privatrechtliche Vereinbarung getroffen, welcher langwierige und zähe Verhandlungen vorangegangen sind. Zuletzt drohte das Projekt sogar zu platzen. Lange ein Knackpunkt und letztlich vereinbart wurde ein Wegerecht zugunsten der Gemeinde, das grundbücherlich abgesichert wird. Es betrifft jenen Weg, der außen um den Komplex führen wird. Dieser öffentliche Wanderweg wird so angelegt, dass für Hotelgäste ein Sichtschutz gegeben ist. Die Gemeinde hat sich zur Erhaltung des Weges verpflichtet. „Besucher können weiterhin den Gipfel umwandern, das war uns sehr wichtig“, sagt Bürgermeister Andreas Scherwitzl (SPÖ). Ein weiterer Punkt in der Vereinbarung ist die Verpflichtung, die Sanierung des Altbestandes binnen drei Jahren fertigzustellen. Zudem gibt es ein Parifizierungsverbot für die jetzige Generation, es darf also kein Wohnungseigentum begründet werden. Damit soll das Entstehen einer Appartement-Anlage verhindert werden. Bei Nichteinhaltung des Vertrages werden hohe Konventionalstrafen verhängt. „So eine Vereinbarung ist kärntenweit einzigartig und könnte vor allem im Wörtherseebereich Vorbildwirkung haben“, sagt Scherwitzl. Jede gewünschte Veränderung während des Baus muss zudem vom Bundesdenkmalamt genehmigt werden.
Der Kirchenvorplatz wird ebenfalls umgestaltet und soll künftig autofrei werden. Es wird nur mehr Parkplätze im nördlichen Bereich geben. Seniorchefin Marlene Skorianz, sie lebt seit 45 Jahren für den Betrieb, sagte nach der Gemeinderatssitzung: „Ich bin stolz, was wir als Familie geschafft haben und noch schaffen werden.“Während der Bauarbeiten wird der Betrieb normal weitergehen.