Über das Leben und die Vergänglichkeit
In der Kirche, vor dem Rathaus: Georg Planer ist aus Krumpendorf nicht wegzudenken.
Mit einer beachtlichen Auswahl von Arbeiten aus den letzten 30 Schaffensjahren bespielt der Osttiroler Georg Planer Teile des öffentlichen Raumes von Krumpendorf und den Innenraum der dortigen Kirche. Vor dem Rathaus hat er eine Skulptur aus weißem Marmor in Form eines Surfbretts in Stellung gebracht. Das schwergewichtige Objekt wirkt leicht und lässt an seiner Oberfläche reliefartig Wellen ansteigen. Vor der Christkönig-Kirche schält sich ebenfalls aus Marmor eine Menschengestalt.
In der Kirche sind Zeichnungen, Gemälde und Objekte aus verschiedenen Materialien platziert. Sie dokumentieren Planers unterschiedliche Ausdrucksformen. Ihre Gemeinsamkeit liegt in der großen Affinität zu naturhaften Materialien. Bei den Malereien in Mischtechnik verwendet der Künstler Marmorsand, Fichtennadeln, Blumenblätter, Grassamen oder Erde. Sub
stanzen also, die für das Leben, aber auch für die Vergänglichkeit stehen. Eine Objektgruppe ist aus Baumruten und Rinde gefertigt. Es sind liegende Menschenfiguren, die einen langsamen Zersetzungsprozess erwarten.
Der größte Teil der Arbeiten aber sind Skulpturen aus Marmor, Granit und Serpentin. Man merkt ihnen die sorgsame und konzentrierte Bearbeitung an, die mit großem Bedacht den vorgegebenen Strukturen folgt. Die Steine werden so durch künstlerische Gestaltung in ihrem Eigenwert erhöht. Es wird ihnen keine Gewalt angetan, die sie umformt. So entstanden Objekte mit großer ästhetischer Anmutung. Zurückhaltend und dennoch herausfordernd. Ihr metaphorischer Charakter vermag weite, spirituelle Räume zu öffnen.