Nach Mord an junger Mutter gibt es neuen Hinweis. Zeugin will Tage vor Tat Unbekannten am Balkon gesehen haben.
Zeugin sah zehn Tage vor der Tat in NeuFeffernitz einen Unbekannten am Balkon der Mutter. Verdächtiger war in Kroatien.
Im Mordfall von Neu-Feffernitz kommt plötzlich ein dritter Mann ins Spiel. In welcher Beziehung er zu der 31-Jährigen stand, die am 17. August tot in ihrer Wohnung aufgefunden wurde, ist noch unklar.
Zwei Männer haben bereits zugegeben, eine Affäre mit der dreifachen Mutter gehabt zu haben: Der 35-jährige Verdächtige, der in U-Haft sitzt, sowie ein Nachbar. Dieser will im Oktober und im April sexuellen Kontakt
mit der 31-Jährigen gehabt haben. Er wird von Kriminalisten als Täter ausgeschlossen.
Laut Ermittlungsakt hat eine Nachbarin jedoch am 7. August um 23 Uhr beobachtet, wie ein Unbekannter die Wohnung der Hochschwangeren über den Balkon verließ. Er sei mit dunklen Schuhen, schwarzer Hose sowie einer weißen Jacke mit dunklen Adidas-Streifen bekleidet gewesen, zitiert Hans Gradischnig, Anwalt des Verdächtigen, aus der Niederschrift. Ein anderer Zeuge sah zehn Tage
später um 1.15 Uhr den flüchtenden Täter – mit einer gestreiften Adidas-Jacke am Arm. „Am 7. August kann mein Mandant nicht am Tatort gewesen sein, er hielt sich vom 5. bis 9. August mit seiner Familie in Kroatien auf “, so Gradischnig. Der zweite Liebhaber bestreite, die Frau am 7. August besucht zu haben. „Er hat keinen Grund, zu lügen, wird nicht verdächtigt. Es gibt wohl den dritten Mann.“
Belastend scheint die Auswertung der Handydaten des UHäftlings, für den die Unschuldsvermutung gilt. Demnach war er um 1.45 Uhr bei einem Handymast in Paternion (5,4 Kilometer nordwestlich des Tatorts) und um 2.04 Uhr in Velden eingeloggt. Gradischnig: „Der Verdächtige sagt, er sei wahllos herumgefahren und bis Stadlbach (Anm.: sechs Kilometer südlich des Tatorts) gekommen, war demnach dort aber deutlich früher unterwegs. Diese Masten strahlen bis zu 20 Kilometer weit, das soll nun ein Experte bestätigen. Mein Mandant war kurz nach zwei Uhr zu Hause, das bezeugen seine Frau und seine Mutter.“