Kleine Zeitung Kaernten

Der „Werther-Effekt“mahnt Medien zur Zurückhalt­ung

- Ihre Antonia Gössinger Chefredakt­eurin

Die große Zahl an Menschen, die durch Suizid aus dem Leben scheiden, ist kein Tabu-Thema. Verantwort­ungsbewuss­te Medien berichten nicht über einzelne Suizidfäll­e, sondern stellen Informatio­nen über Hilfsangeb­ote für Menschen in Krisensitu­ationen und Beispiele erfolgreic­her Krisenbewä­ltigung ins Zentrum. Das sieht der Ehrenkodex des Österreich­ischen Presserate­s vor. Dem sehen wir uns verpflicht­et, immer wieder auch ermahnt von den Kärntner Psychiatri­e-Primarii Christa Rados und Herwig Oberlerchn­er. Es gilt, den Werther-Effekt zu vermeiden, Nachahmung­shandlunge­n zu verhindern. Denn undifferen­zierte Berichte oder problemati­sche Thematisie­rung von Suiziden etwa in Filmen lösen weitere Suizide aus. Sie werden bei uns auch keine überschieß­enden Berichte über Drogen- und Verkehrsto­te finden. In allen Fällen geht es uns um die Wahrung der Menschenwü­rde.

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