Der „Werther-Effekt“mahnt Medien zur Zurückhaltung
Die große Zahl an Menschen, die durch Suizid aus dem Leben scheiden, ist kein Tabu-Thema. Verantwortungsbewusste Medien berichten nicht über einzelne Suizidfälle, sondern stellen Informationen über Hilfsangebote für Menschen in Krisensituationen und Beispiele erfolgreicher Krisenbewältigung ins Zentrum. Das sieht der Ehrenkodex des Österreichischen Presserates vor. Dem sehen wir uns verpflichtet, immer wieder auch ermahnt von den Kärntner Psychiatrie-Primarii Christa Rados und Herwig Oberlerchner. Es gilt, den Werther-Effekt zu vermeiden, Nachahmungshandlungen zu verhindern. Denn undifferenzierte Berichte oder problematische Thematisierung von Suiziden etwa in Filmen lösen weitere Suizide aus. Sie werden bei uns auch keine überschießenden Berichte über Drogen- und Verkehrstote finden. In allen Fällen geht es uns um die Wahrung der Menschenwürde.