Öffentliche Bloßstellung
Stefan Sandrieser ist ein mächtiger Mann: Er ist Vorsitzender des Zentralausschusses für Pflichtschulen, Vorsitzender der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst, Landtagsabgeordneter für die SPÖ und Mitglied in vier Landtagsausschüssen. Es gibt wohl keine wichtige Änderung im Kärntner Schulwesen der vergangenen Jahre, die er nicht mitgestaltet hat. Kraft seiner Funktionen und nicht aufgrund seiner Freundschaft zu Landeshauptmann und Bildungsreferent Peter Kaiser.
Wenn Sandrieser zwei Monate vor der Personalvertreterwahl einen Brief an Hunderte Lehrer schreibt, hat das einen Grund. Vor allem hat das Schreiben Gewicht: Sandrieser ortet chaotische, untragbare Zustände in der Bildungsdirektion. ass Sandrieser ein „Vater“der Kärntner Bildungsdirektion – der geplanten Zusammenführung von Landesschulrat und Schulabteilung – ist, ist unumstritten. Auch, dass er Bildungsdirektor Robert Klinglmair bei vielen Terminen bereitwillig mit Rat und Tat zur Seite gestanden ist.
Umso verwunderlicher ist Stefan Sandriesers Frontalattacke auf die Bildungsdirektion. Schade, dass er als Pädagoge nicht weiß, dass eine öffentliche Bloßstellung noch nie Erfolg gebracht hat.
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