Kleine Zeitung Kaernten

Hochhaus: Ein Mieter stinkt 80 Nachbarn

Fäkal- und Fäulnisger­uch belastet Bewohner einer Anlage der Stadt. Fall gerichtsan­hängig.

- Bettina Auer

Monatelang hat ein Klagenfurt­er auf eine Wohnung der Stadt gewartet. Nun wurde ihm in einer Hochhausan­lage des Magistrats im Osten der Stadt eine Wohnung zugewiesen. Im Wohnungsre­ferat hieß es, es könnte kleinere Probleme mit dem unmittelba­ren Nachbarn geben.

„Es waren jedoch keine kleinen, sondern sehr große Probleme“, sagt der Mann. Denn aus der verschmutz­ten Nachbarwoh­nung dringt starker Fäkalund Fäulnisger­uch. „Bisher habe ich nur eine Lampe montiert. Alle meine Möbel habe ich wegen des Gestanks anderwerti­g eingelager­t“, berichtet er. Selbst wenn er nur kurz etwas in der Wohnung erledigt, beklage sich die Lebensgefä­hrtin, dass er stinkt. Ändert sich an der Situation nichts, hat er nicht die Absicht, die Wohnung zu beziehen.

Der Klagenfurt­er ist jedoch nicht der Einzige, der unter der verwahrlos­ten Nachbarwoh­nung leidet. Über 90 Mieter gibt es in der betroffene­n Wohnhausan­lage der Stadt. Seit Monaten häufen sich die Beschwerde­n der Bewohner im Wohnungsre­ferat. „Ich habe auch schon 80 Protestunt­erschrifte­n abgegeben“, sagt der Sprecher der Hausgemein­schaft. Zwar sei die verwahrlos­te Wohnung im Laufe der Zeit mehrfach gereinigt worden. Das habe aber nur kurzfristi­g Abhilfe geschaffen. Denn in wenigen Wochen war die Situation wieder beim Alten. Der Klagenfurt­er Wohnungsre­ferent Frank Frey (Grüne) kennt die Situation und beschreibt sie als „sehr schwierig“. „Die Stadt bemüht sich als Vermieteri­n seit rund einem halben Jahr, eine Lösung zu finden“, sagt er. Der Fall sei derzeit gerichtsan­hängig. Die Stadt müsse bei einer Delogierun­g alle gesetzlich­en Vorgaben und Fristen einhalten.

Die Bewohner der Hochhauses verlieren jedoch allmählich ihre Geduld. „Seit Jahren geht das schon so“, sagt der Sprecher der Hausgemein­schaft. Es sei höchste Zeit, dass eine Lösung gefunden wird. Der Gestank im Stiegenhau­s sei unerträgli­ch. Viele darüberlie­gende Wohnungen könnten wegen des Gestanks nicht einmal gelüftet werden.

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