Ein stimmiger Auftakt mit Körper und Klang
Stimmen, die wortlos bewegen: Mit „Moved by Voice“wurde am Dienstag das Festival „Pelzverkehr“eröffnet.
Man solle sich „nicht eine fertige Geschichte“erwarten, bereitete Ingrid Türk-Chlapek, Intendantin des Tanzfestivals „Pelzverkehr“Dienstagabend das Publikum auf das Eröffnungsstück von Irena Tomazˇin Zagoricˇnik im Theater Halle 11 vor. Zum Auftakt der ambitionierten Veranstaltungsreihe, die sich mit mehreren Spielorten „in der Stadt verästelt“, war eine experimentelle Vokal- und Tanz-Performance aus Slowenien zu Gast.
Geschichte wurde von den vier Tänzerinnen in „Moved by Voice“zwar keine erzählt, aber gesagt wurde dennoch viel: Die unzähligen Stimmen, die ein Körper umfassen kann, drücken auch ohne Worte Emotionen und Zustände aus. Was mit scheinbaren Lockerungsübungen vom Kehlkopf bis zu den Zehen beginnt, steigert sich im Laufe des Stückes zu furiosen Klangkaskaden und bewegten Bildern. Mit Gestik und Stimme vermessen die Frauen dabei den (Bühnen-)Raum, der sich mit Tanz, Stimme und Klang füllt. Es sind vier menschliche Resonanz-Körper, die alleine für sich oder im Wechselspiel miteinander gurren und zwitschern wie Vögel, zischen, sich aufzublasen scheinen und wieder zusammenfallen. Woher kommt die Stimme, was macht sie aus, wie ist sie beschaffen? Und was macht sie mit dem Körper? Die avantgardistische Klangakrobatik der Sängerin und Performancekünstlerin Irena Tomaˇzin Zagoricˇnik ist sinnlich und bildstark – eine Geschichte, die wunderbar einstimmte auf die elf Tage im Zeichen des Tanzes in Klagenfurt.