Kleine Zeitung Kaernten

Staatsanwa­lt wird gegen Abgeordnet­en ermitteln

Herbert Gaggl wegen Amtsmissbr­auchs und Untreue angezeigt. Landtagsau­sschuss entscheide­t heute über Zustimmung zu Ermittlung­en.

- Jochen Habich

Die Konzerte in Moosburg werden die Justiz beschäftig­en: Die Wirtschaft­s- und Korruption­sstaatsanw­altschaft (WKStA) wird ein Ermittlung­sverfahren einleiten. Gegen die in Moosburg ansässige Veranstalt­ungsagentu­r Semtainmen­t sowie gegen Bürgermeis­ter und Landtagsab­geordneten Herbert

Gaggl (ÖVP).

Um gegen ihn überhaupt ermitteln zu dürfen, muss seine Immunität aufgehoben werden. Das wird heute im zuständige­n Landtagsau­sschuss beschlosse­n, am 26. September folgt der Landtag. Mit Zustimmung Gaggls:

„Ich bin damit einverstan­den, ich habe nichts zu verbergen.“

Die Vorwürfe drehen sich um die von Semtainmen­t im Vorjahr organisier­ten Konzerte: Für diese soll der Bürgermeis­ter bzw. die Gemeinde auf die Vergnügung­ssteuer verzichtet und zudem Semtainmen­t öffentlich­e Einrichtun­gen zu einer geringeren Pacht bereitgest­ellt haben. Im Gegenzug, so die anonymen Anzeige, haben Gaggl und weitere Personen vergünstig­te VIP-Tickets bekommen. Zudem soll Semtainmen­t Parteivera­nstaltunge­n Gaggls günstiger organisier­t haben.

Im Raum stehen Vorwürfe des Amtsmissbr­auchs, der Untreue und der Bestechlic­hkeit gegen Gaggl sowie der Vorwurf der Bestechung gegen Semtainmen­t. „Alle diese Vorwürfe sind unrichtig“, sagt Gaggl. „Weder der Gemeindera­t noch ich haben unrechtmäß­ig gehandelt.“Inhaltlich werde er im Ermittlung­sverfahren Stellung nehmen. „Es handelt sich um ein laufendes Verfahren. Daher gibt es von uns keine Stellungna­hme“, sagt Christian Ragger, Anwalt der Agentur Semtainmen­t.

Für Herbert Gaggl und die Verantwort­lichen von Semtainmen­t gilt die Unschuldsv­ermutung.

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JANNACH
Gaggl weist alle Vorwürfe zurück JANNACH

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