Zurück im Satire-Alltag
„Willkommen Österreich“
Sie zählen zum ORF-Inventar und verhalten sich auch so: Stermann und Grissemann gehen in die x-te Runde von „Willkommen Österreich“. Das, was man in der ersten Sendung nach der Sommerpause bot, war Schmähroutine. Wenn es stimmt, dass schlechte Zeiten gute für die Satire sind, dann sind die Zeiten vielleicht gar nicht so übel, wie alle immer tun. Ein bisschen mehr Biss vonseiten der einstigen Zyniker wünschte man sich da schon zurück.
Wie bittere, entlarvende Satire funktioniert, das zeigt die Schweizerin Hazel Brugger, die für die „heute-show“im ZDF die Finger auf die Wunde der Idiotie legt. Und die auch als „Willkommen Österreich“-Gast ihr komisches Talent aufblitzen ließ.
Überstrahlt wurde Brugger indes vom aktuellen Liebling der Nation, Tobias Pötzelsberger. Der Neo-Star der ORF-Nachrichtenredaktion zeigte, dass er musikalisch etwas draufhat (Tipp: besorgen Sie sich ein Album seiner Band The More Or The Less). Und sonst tat Pötzelsberger das, was er noch besser kann als singen: einen souveränen Eindruck hinterlassen. Man möchte den sympathischen Jungstar gerne warnen, weil in Österreich wartet man ja für gewöhnlich nur darauf, dass ein Erfolgreicher auf die Goschn fällt. Aber Pötzelsberger schaut vielleicht selbst dabei souverän aus.