Kleine Zeitung Kaernten

Kein Beweis für Bestechung

Aber Kritik an Beschaffun­g und Gegengesch­äft.

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Mit der einstimmig­en Annahme des Abschlussb­erichts von Verfahrens­richter Ronald Rohrer ist der dritte Eurofighte­r-Untersuchu­ngsausschu­ss des Parlaments zu Ende gegangen. Man habe einen äußerst komplexen Sachverhal­t wirklich durchleuch­ten können, sagte Rohrer. Was allerdings nicht gelang, war der Nachweis der Bestechlic­hkeit von Politikern oder anderer Entscheidu­ngsträger, sagte Rohrer. Man habe aber Zahlungsfl­üsse zu Unternehme­nsnetzwerk­en mit Schein- und Offshorefi­rmen und „teilweise fünfstöcki­gen Firmenkons­truktionen“verfolgen können.

Der Flugzeughe­rsteller Airbus bzw. EADS habe dieses Verfolgen der Zahlungsfl­üsse immer wieder kritisiert, doch sei dies von der Verfassung gedeckt, wie Rohrer betonte: „Weil wir müssen ja wissen, was an deren Ende steht.“Gelungen ist dies allerdings nicht. Grund für einen weiteren, dann schon vierten Ausschuss ist dies für ihn dennoch nicht.

Im über 400-seitigen Bericht übt er nicht nur an Airbus Kritik, sondern auch an Mitglieder­n der schwarzbla­uen Regierung unter Wolfgang Schüssel (ÖVP) wegen deren Entscheidu­ng für die teuren Eurofighte­r. Schwere Kritik setzt es am Gegengesch­äftsvertra­g, insbesonde­re am Wunsch des damaligen Kanzlers Schüssel, abzuschlie­ßende Gegengesch­äfte mit „internatio­nal unüblichen“200 Prozent der Kaufsumme festzusetz­en.

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