Keine langen Gesichter bei Matikainens Gesetzen
Bozen legte einen klassischen Fehlstart hin. Der KAC, wo es derzeit viele Fragezeichen gibt, zeigt Respekt.
DFB-Teamchef Jogi Löw sitzt gewaltig in der Tinte. Er hat Torhüter ter Stegen Einsätze in Aussicht gestellt und am Ende erhielt Manuel Neuer (verdient) doch den Vorzug. Wenn ein Trainer also seine Versprechen nicht einhält, bricht die Hölle los. So etwas erschüttert jede Mannschaft. Einem gewieften Finnen kann das hingegen nicht passieren. Es wäre für Petri Matikainen vermutlich verlockend gewesen, Lukas Haudum nach Bozen mitzunehmen. Doch der KAC-Trainer weicht von seinen einbetonierten Standpunkten keinen Millimeter ab. Vorerst heißt es für den Rotjacken-Neuzugang, beim Farmteam (empfängt am Samstag VEU Feldkirch, 19.30 Uhr) Spielpraxis zu sammeln. „Das sind die Schritte, die man als KAC-Spieler zu bewältigen hat. Bei uns muss man sich die Dinge verdienen. Nichts geschieht automatisch.“Er verspricht sich von Haudums Auftritt abzulesen, ob der Stürmer bereit ist, für seinen Platz zu kämpfen. Dessen direkter Konkurrent und Center Daniel Obersteiner, hatte, fast symptomatisch, im 1:1-Trainingssprint die Nase vorn.
Niemandem von den Jungen wird also beim KAC die Chance auf Einsätze verwehrt. Manchmal braucht es jedoch Geduld. Wie bei Ramon Schnetzer, der aufgrund der Verletzung Steven Strongs (mehrwöchiges Out) in die Aufstellung rutscht. „Wir haben sehr viele gute Verteidiger. Es war nicht immer leicht. Aber ich bin froh, jetzt wieder dabei zu sein.“Und: „Es hat mich schon beschäftigt. Ich habe aber immer versucht, positiv zu bleiben und der Mannschaft zu helfen. Weil Martin Schumnig sowie Matt Neal fraglich sind, saß auch Michael Kernberger im Bus nach Bozen. Abgesehen, dass Haugen im Tor stehen wird, wollte sich jedoch Matikainen die Rotjacken-Aufstellung nicht entlocken lassen. „Beim Line-up ist noch vieles offen, einiges ungewiss“, erklärt der RotjackenTrainer. Johannes Bischofberger dürfte sich aber wieder über mehr Eiszeit freuen.
Eines steht mit Blick auf das Bozen-Spiel für den 52-Jährigen, der die Trainingszeiten neu ordnen ließ (Dienstag statt Montag frei), fest: „Auch wenn die Bozener bisher wenig gezeigt haben – sie sind ein sehr gefährlicher Gegner. Ich habe null Erwartungen.“Und exakt so etwas hätte Löw wohl auch vor dem DFB-Duell gegen Holland (2:4) verkünden müssen.