Ex-Mann suchte Kontakt zu Opfer
Paketbombe in Guttaring: Beide Männer in U-Haft. Bub schwer traumatisiert, Psychologen im Einsatz.
Beide Männer, die für den Bombenanschlag am Dienstag in Guttaring verantwortlich gemacht werden, sind seit gestern in Untersuchungshaft. Es bestehe auch beim 29-jährigen Komplizen der Verdacht des versuchten Mordes, sagt Gerichtssprecher Christian Liebhauser-Karl.
Die Verdächtigen haben gestanden, die 27-jährige Ex-Frau eines 28-Jährigen mit einer Paketbombe schwer verletzt zu haben. Der 29-Jährige hatte die Sprengfalle Dienstag in der Früh vor der Haustür des Opfers platziert, der 28-Jährige hatte sie schließlich gezündet.
Die Frau erlitt schwerste Verbrennungen, ist aber vorerst außer Lebensgefahr. Über das Verhältnis zu ihrem „Ex“ sind neue Details bekannt: Der Arbeitslose galt als Eigenbrötler. Auf seinem Grund in Guttaring hatte er Tafeln aufgestellt, die signalisierten, dass das Gelände videoüberwacht werde und Fotografieren verboten sei. Die Familie der 27Jährigen hat sich Sorgen um ihre Tochter gemacht. Diese war auch vom Vater der einjährigen Zwillinge geschieden. Der erste Ex-Mann war stets sehr eifersüchtig, suchte immer wieder den Kontakt zu ihr und zum siebenjährigen Sohn. Einen solchen wollte die Frau aber nicht mehr, weshalb die Sorge- und Besuchsrechtsstreitigkeiten entbrannten.
ist schwer traumatisiert, muss verarbeiten, dass seine Mutter um ihr Leben ringt und sein Vater den Anschlag verübt hat. Die drei Kinder halten sich derzeit bei den Großeltern mütterlicherseits auf und werden von der Kinder- und Jugendhilfe psychologisch betreut. Das Einvernehmen mit dem zweiten Ex-Mann ist recht gut, er unterstützt die ehemaligen Schwiegereltern bei der Versorgung der Zwillinge, die erst vor Kurzem ihren ersten Geburtstag gefeiert haben.
Die Volksschule besucht der Siebenjährige seit Dienstag nicht mehr, Schulpsychologen betreuen die Pädagogen und Kinder. Ohne auf den konkreten Fall einzugehen, erklärt Schulpsychologin Ina Tremschnig das Prozedere: „Wichtig ist der richtige Umgang mit den Betroffenen, aber auch weiterführende Unterstützung für Lehrkräfte und andere Kinder, die durch das Ereignis traumatisiert sein könnten.“