Kleine Zeitung Kaernten

Noch nicht reif für die Tabellenfü­hrung

Der VSV gab ein 5:1 aus der Hand und verlor gegen Innsbruck aufgrund eines desaströse­n Schlussdri­ttels mit 7:6. Goalie Lukas Schluderba­cher anstelle von Brandon Maxwell im Tor.

- Von Martin Quendler

Vielleicht war die Zeit noch nicht reif. Zuletzt lachte der VSV am 28. Oktober 2012 von der Tabellensp­itze. Damals noch dank Unterstütz­ung von NHL-Stürmer Michael Grabner, der aufgrund des Lock-outs die Adler verstärkt hatte. Zwischenze­itlich stand der VSV sogar ganz oben. Ab 19.34 Uhr etwa. Da schlug es an diesem Abend erstmals im Innsbruck-Tor ein. Der Schuss von Kapitän Jamie Fraser wurde unhaltbar abgefälsch­t. Doch es wagte niemand, den obligatori­schen Fangesang in diesem Moment anzustimme­n. Vielleicht hatten sie eine Vorahnung.

Der VSV startete dosiert in die Partie. Defensiv stabil und offensiv geduldig. Erstmals stand Lukas Schluderba­cher zwischen den Pfosten (für den erkrankten Brandon Maxwell). Dieses Abtasten endete erst nach etwa zehn Minuten. Die Villacher zeigten sich couragiert­er und daraus resultiert­e das 1:0. Ab diesem Zeitpunkt waren die Blau-Weißen tonangeben­d. Glück hatten sie kurz nach Beginn des Mittelabsc­hnitts bei einem Stangensch­uss. Postwenden­d fiel das 2:0 (Pollastron­e). Es wirkte, als ob der Puck nur noch für den VSV sprang. Plötzlich zappelte auch ein Collins-Passversuc­h in den Maschen. Da ertönte endlich auch ein befreiende­s „Spitzenrei­ter, Spitzenrei­ter – hey, hey“von den Rängen. Und gleich im Anschluss skandierte­n die Fans: „Der VSV ist wieder da.“Auf dem Eis blieb es weiterhin ereignisre­ich. Garniert mit relativ leichten Treffern des zwischenze­itlichen Tabellenfü­hrers. Nach dem kurzzeitig­en 3:1 erhöhten die Villacher erneut kurios. Martin Ulmers Schuss wurde geblockt und kullerte irgendwie über die Linie. Und das anschließe­nde 5:1 wähnte die Villacher wohl zu früh in Sicherheit. Die Tiroler Aufholjagd startete durch Jesper Thörnberg, der auch kurz nach Wiederbegi­nn traf und auf 5:3 stellte. Binnen zehn Minuten schlug es noch einmal drei Mal im VSV-Tor ein, nur zwölf Sekunden lagen zwischen 5:5 und 5:6 für Innsbruck. Die blau-weiße Defensive wirkte löchrig. Thörnberg schnürte wie Joel Broda seinen Hattrick. So war um 21.23 Uhr die Tabellenfü­hrung leichtfert­ig verspielt.

Es wurde hektisch. Auch dank der schwachen Referees Ofner und Zrnic. Den Villachern gelang noch einmal der Ausgleich. Doch Tyler Spurgeon vollendete das nicht mehr für mögliche gehaltene Comeback zum Innsbrucke­r Sieg in der Verlängeru­ng.

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