Gewaltfrei, aber laut gegen das Aussterben
Die „Extinction Rebellion“ruft für morgen zu zivilem Ungehorsam auf – in mehr als 60 Städten, darunter Wien.
Sie gelten als radikalerer Zwilling der „Fridays for Future“-Bewegung (FFF), zugleich betonen die Aktivisten von „Extinction Rebellion“(XR, „Aufstand gegen das Aussterben“) aber ihr Bekenntnis zur Gewaltfreiheit. Seit einem knappen Jahr gibt es einen Österreich-Ableger der in England entstandenen Bewegung, der von dem 32 Jahre alten Kärntner
Paul Sajovitz mitgegründet wurde. „Unser Ziel ist es, unseren Planeten in einem lebenswerten Zustand zu erhalten“, sagt er. Zugleich solle anerkannt werden, dass „die Politik meilenweit davon entfernt ist, auf den Ernst der
Lage angemessen zu reagieren.“
Der Unterschied zu den Klimaschützern von FFF liegt in der Methode: XR bedient sich des zivilen Ungehorsams, um auf seine Anliegen aufmerksam zu machen. Im April blockierten Aktivisten die Wiener Ringstraße, für morgen sind wieder Maßnahmen geplant. Was genau, will Sajovitz nicht verraten, um die Aktionen nicht zu gefährden. Diese konzentrieren sich auf die Bundeshauptstädte der Welt, in kleineren Städten wie Graz oder Klagenfurt sind keine Aktionen geplant.
Zur Umsetzung ihrer Forderungen, wie CO2-Neutralität, schlägt XR eine Bürgerversammlung vor, um Druck von politischen Entscheidungsträgern zu nehmen. Diese sollen gefasste Beschlüsse dann umsetzen, ohne zugleich Wähler vergrämen zu müssen. Sajovitz führt als Beispiel die Abtreibungsdebatte in Irland an: „Dort hat das auch funktioniert.“