Kleine Zeitung Kaernten

Gewaltfrei, aber laut gegen das Aussterben

Die „Extinction Rebellion“ruft für morgen zu zivilem Ungehorsam auf – in mehr als 60 Städten, darunter Wien.

- Von Matthias Reif

Sie gelten als radikalere­r Zwilling der „Fridays for Future“-Bewegung (FFF), zugleich betonen die Aktivisten von „Extinction Rebellion“(XR, „Aufstand gegen das Aussterben“) aber ihr Bekenntnis zur Gewaltfrei­heit. Seit einem knappen Jahr gibt es einen Österreich-Ableger der in England entstanden­en Bewegung, der von dem 32 Jahre alten Kärntner

Paul Sajovitz mitgegründ­et wurde. „Unser Ziel ist es, unseren Planeten in einem lebenswert­en Zustand zu erhalten“, sagt er. Zugleich solle anerkannt werden, dass „die Politik meilenweit davon entfernt ist, auf den Ernst der

Lage angemessen zu reagieren.“

Der Unterschie­d zu den Klimaschüt­zern von FFF liegt in der Methode: XR bedient sich des zivilen Ungehorsam­s, um auf seine Anliegen aufmerksam zu machen. Im April blockierte­n Aktivisten die Wiener Ringstraße, für morgen sind wieder Maßnahmen geplant. Was genau, will Sajovitz nicht verraten, um die Aktionen nicht zu gefährden. Diese konzentrie­ren sich auf die Bundeshaup­tstädte der Welt, in kleineren Städten wie Graz oder Klagenfurt sind keine Aktionen geplant.

Zur Umsetzung ihrer Forderunge­n, wie CO2-Neutralitä­t, schlägt XR eine Bürgervers­ammlung vor, um Druck von politische­n Entscheidu­ngsträgern zu nehmen. Diese sollen gefasste Beschlüsse dann umsetzen, ohne zugleich Wähler vergrämen zu müssen. Sajovitz führt als Beispiel die Abtreibung­sdebatte in Irland an: „Dort hat das auch funktionie­rt.“

 ??  ?? „Extinction-Rebellen“verschütte­n Kunstblut in Paris
„Extinction-Rebellen“verschütte­n Kunstblut in Paris
 ??  ?? Aktivist Paul Sajovitz
PRIVAT
Aktivist Paul Sajovitz PRIVAT

Newspapers in German

Newspapers from Austria