Wenn Graz zu einem guten
Im Play-off wurden die Graz 99ers vom KAC eindrucksvoll abmontiert. Vielleicht der beste Zeitpunkt, sich an Tugenden von damals zu erinnern. Petersen und Comrie wieder an Bord.
Der Mensch tickt in gewisser Hinsicht einfach. Wenn es ungemütlich wird, sehnt man sich nach wohligeren Momenten. Also bevor die Melancholie zuschlägt. Beim KAC läuft es zurzeit nicht ganz so rund wie im Play-off 2019 (oder in der Vorbereitung, oder in der Champions Hockey League). Vielleicht braucht es da einen Gegner, der eine Art Rezeptor für schöne Empfindungen ist und Erinnerungen an die Tugenden von damals weckt. Die Graz 99ers wurden in der Halbfinal-Serie mit 4:0 abgefertigt. Egal, was die Steirer versuchten – der KAC hatte eine perfekte Antwort. Vielleicht auch dieses Mal.
Die Rotjacken haben bereits zuletzt in Znaim Moral bewiesen, als sie ein 0:3 in ein 4:3 n. P. verwandelt hatten. Andererseits manövrierte sich der zeitweise stark verunsicherte Meister selbst in diese unangenehme Situation. Und befreite sich gleichzeitig mit nur sechs Imports. Denn besonders für die zuletzt entbehrten KAC-Stars Nick Petersen und Adam Comrie kann die Rückkehr in den Kader nur eines bedeuten: Wiedergutmachung sowie den Beweis erbringen, dass die Maßnahme von Trainer Matikainen gewirkt hat. Bleibt der Kader vollzählig (Ganahl, Hundertpfund und Unterweger sind angeschlagen), dürfte Obersteiner seinen Platz wieder verlieren. Zwischen den Pfosten steht erneut Lars Haugen.
hingegen die Steirer. Besonders aber Kevin Moderer: „Es sitzt noch tief. Die Spiele waren enger, als es in der Serie danach ausgesehen hat. Aber das ist die Vergangenheit.“Denn auch die Mannschaft der 99ers hat einige neue Gesichter, die mit der letzten Saison nichts anzufangen wissen. Torhüter Cristopher Nihlstorp (fehlte zuletzt aus familiären Gründen) etwa. Oder Defensiv-Neuerwerbungen wie Team-Verteidiger Philipp Lindner, Karl Johansson und Trevor Hamilton. Und gestochen haben die neuen Sturm-Trümpfe David Aslin und Joakim Hillding schon mehrfach.
Zurück zum KAC. Ein weiterer Sieg könnte die nötige Stabilität bringen. Ansonsten hangelt man sich stets von einer Gedächtnis-Insel zur nächsten.