Kleine Zeitung Kaernten

Das ging unter die Haut

Klemens Marktl eröffnete die Jazz-Club-Saison.

- Helmut Christian

Laute Autohupen, enorme Hektik, ständig wechselnde Rhythmen: Man glaubte inmitten der Rush Hour von New York zu stehen, während man der plastische­n und fetzigen Nummer „Traffic“lauschte. Sie stammt wie die meisten Kompositio­nen des Abends von Klemens Marktl, der mit seiner neuen Band „Queens Boulevard“, einem der vielen Projekte des rührigen Kärntner Jazzmusike­rs, die diesjährig­e Saison im frisch renovierte­n Jazz-Club Kammerlich­tspiele in Klagenfurt eröffnete.

Ebenso rhythmisch unter die Haut gingen Stücke wie „V“oder „Last Minute“. Aber man erlebte auch einfühlsam­e Nummern wie „Nina’s Dream“, bei dem der Bass die Melodie vorgab, und ganz besonders bei der ganz frisch komponiert­en, sanften Ballade „Moose“, quasi eine Uraufführu­ng, die Marktls Hang zu Süßigkeite­n, wie er selbst erzählte, huldigte.

Neben etlichen weiteren kreativen und vielseitig­en Eigenkompo­sitionen erklang aber auch das unwiderste­hliche Stück „To Wisdom The Prize“von Larry Willis mit seinem lässigen Rhythmus.

All dies und viel mehr präsentier­te der Schlagzeug­er hochvirtuo­s, mit komplexen Rhythmen auch bei seinen fasziniere­nden Soli gemeinsam mit seinen Mitstreite­rn. Und es glänzten neben ihm auch Jaka Kopacˇ mit teils schmusigen Tönen am Saxofon, Dario Carnovale am Piano sowie Philipp Zarfl am Kontrabass mit hoher Virtuositä­t, Energie und tollem „Feeling“.

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