„Was wollen Politiker für die Bauern?“
Unterstützung für den Bauernstand scheitere an der Macht der Wirtschaftslobbyisten.
„Einkünfte der Bauern sind wieder gesunken“, 4. 10.
Um den Strukturwandel abzufedern, welcher die letzten bäuerlichen Familienbetriebe an den Abgrund treibt, gibt es löbliche Gedanken, wie die Verwendung heimischer Lebensmittel im Bereich der öffentlichen Hand und die Erhöhung mancherlei Zuschüsse. Die Bevölkerung bekundet immer wieder, die Bauern zu brauchen, doch es wird darauf nicht reagiert – weder von den hohen Kammerfunktionären noch von der Politik –, viel zu groß ist die Macht der Wirtschaftslobbyisten. So können die AMA (welcher Kammerfunktionär hat es den je einmal gewagt, sich mit diesem System anzulegen) und die Holzindustrie ungehindert die Betriebe unterjochen und Gewinnmaximierung betreiben. Der Holzpreis ist niedriger als vor vierzig Jahren – wer würde heute mit dem Gehalt von damals auskommen?
In ein paar Jahren wird die Bevölkerung von der Nahrungsmittelindustrie abhängig sein, da die paar spezialisierten Bauern, welche es noch gibt, nicht mehr in der Lage sind, das Volk zu ernähren.
Hubert Thaler, Obervellach
Ein Wort, das fehlt
Was wollen Politiker der unterschiedlichen Parteien für die Bauern? Die Politik scheut sich, allein das Wort „Bauer“auszusprechen. Es fehlt. Nur die „Liste Jetzt“sagt das Wort ausdrücklich, nennt die „Kleinund Biobauern“, will sie durch Reformen und Förderungen stärken. Nicht einmal mehr die ÖVP traut sich das Wort „Bauer“in den Mund zu nehmen.
Ein Kleinbauer muss mindestens so gut leben können wie ein kleiner Beamter.
Theodor Arbeiter, Graz/Hermagor
Eigene Kaste
„Nein, ein Rambo bin ich nicht, aber ich bin ein Steirer“, 3. 10. Politik schafft sich eine eigene Kaste. Herr Holzmann führt aus: „Es muss legitim sein, dass man Mitarbeitern in einem bestimmten Alter die Pensionierung nahelegt …“. Dies sagt der 70-Jährige, der gerade nochmals einen fetten Job durch Parteiintervention antritt. Diesen Job zahlen wir alle!
Franz Brugger, Lienz
Zerstörte Kinderseelen
„Er wollte seine Mutter zum Schweigen bringen“, 4. 10. Dass eine solche Tat nicht zu entschuldigen ist, versteht sich von selbst, aber dass Seelen zerstört werden, wenn Menschen in Kindheit und Jugendzeit vonseiten ihrer wichtigsten Bezugspersonen weder Liebe noch Anerkennung, Wertschätzung, das Gefühl, erwünscht zu sein, sowie das Gefühl, zu genügen, vermittelt bekommen, steht auch außer Frage. Nicht alle Betroffenen verfügen über die notwendigen Ressourcen, um derartige Defizite zu kompensieren und aus solch schädigenden Verhältnissen relativ unbeschadet hervorzugehen. Es sei daher gesagt, dass jeder Mensch zu allem fähig ist, es kommt immer nur auf die Umstände an.
Birgit Wadl, Feldkirchen
Weit hergeholt
Titel „Aufstieg und Fall der blauen Ikone“, 2. 10. Herrn Strache als Ikone zu bezeichnen, ist wohl sehr weit hergeholt! Eine Ikone ist nach meinem Wissen eine Person oder Sache, die bestimmte Werte und Vorstellungen verkörpert und lebt! Herr Strache hat sich selbst bereichert und, wie einst Herr Blecha und viele andere, auch dem kleinen, hart arbeitenden Menschen den Bauch gepinselt und selbst sehr gut gelebt. Die FPÖ kann sich nur selbst zerstören, aber das kann sie wirklich gut. Kompliment!
Hannes Löschenkohl,
Kappel am Krappfeld
Tannhäuser
Wagners „Tannhäuser“feiert am Landestheater Klagenfurt einen fulminanten Erfolg. Obschon ich die Aufführung sehr genoss, vor allem die Leistung des großen Theaterchors, ärgerten mich drei Punkte. Die Oper handelt von Liebe und Erotik. Im 1. Akt tritt die Liebesgöttin aus dem Venusberg hervor, begleitet von etlichen Bacchantinnen, die alle hochgeschlossene schwarze Kleider tragen. Von Erotik keine Spur. Selbst die Darstellerin der Göttin Venus zeigt ihr erotisches Potenzial erst, wenn sie sich tief vor dem Publikum verneigt. Dann schladdern alle SängerInnen in knöcheltiefem Wasser herum; was die Wassermetaphorik bringen soll, blieb mir ein Rätsel. Zu Beginn des 2. Aktes tritt kurz ein singender Hirtenjunge auf. Als die Ritter der Wartburg dazukommen, meuchelt einer den Jungen, dann wischt er das blutige Schwert an seinem Mantel ab. Wieder frage ich mich: Was soll das? Warum dieser dümmliche Aktionismus? Adi Wimmer, Keutschach