Eine Übergabe in aller Freundschaft
Herbert Hainer folgt Uli Hoeneß als Präsident des FC Bayern nach.
Herbert Hainer wird Uli Hoeneß beim deutschen Fußball-Rekordmeister FC Bayern München als Präsident beerben. Zumindest, wenn es nach den Wünschen des 67-jährigen Amtsinhabers geht. Die endgültige Entscheidung fällt heute Abend bei der Jahreshauptversammlung, bei der 10.000 Mitglieder erwartet werden. Hainer wird es werden.
Aber wer ist der 65-Jährige, der den FC Bayern übernehmen wird? Hainer ist ein guter Freund von Hoeneß, beide sind Metzgersöhne, beide mögen Fußball und lieben den FC Bayern. „Es kann kommen, was mag, zwischen uns kann nichts mehr passieren. Ein Freund, mit dem du weinen kannst, ist ein Geschenk“, sagte Hoeneß einst in einem FAZ-Interview. Als Hainer eine Tochter (23) wegen einer Lungenembolie verlor, stand ihm Hoeneß bei. Als Hoeneß 2014 eine Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung verbüßte, war Hainer einer der ersten Besucher im Gefängnis.
Hainer wollte Profifußballer werden, geschafft hat er es nicht, also studierte er Betriebswirtschaftslehre, führte ein Gasthaus und stieg dann bei einem Konsumgüter-Unternehmen im Marketing ein. 1987 wechselte er zum Sportartikelhersteller Adidas und arbeitete sich dort an die Spitze des Konzerns. Bis zu seinem Abgang 2016 hatte er den Umsatz verdreifacht. Seit 2001 gehören Adidas Anteile am FC Bayern, seit 2003 sitzt Hainer im Aufsichtsrat der Münchner. Und jetzt wird er eben Präsident des FC Bayern München, des Lebenswerks seines Freundes Uli Hoeneß. In Zukunft werden sie weiterhin bei Bayern-Spielen auf der Tribüne nebeneinander Platz nehmen. Hainer als Präsident, Hoeneß als Mitglied des Aufsichtsrats.