Kleine Zeitung Kaernten

Eine Übergabe in aller Freundscha­ft

Herbert Hainer folgt Uli Hoeneß als Präsident des FC Bayern nach.

- Peter Klimkeit

Herbert Hainer wird Uli Hoeneß beim deutschen Fußball-Rekordmeis­ter FC Bayern München als Präsident beerben. Zumindest, wenn es nach den Wünschen des 67-jährigen Amtsinhabe­rs geht. Die endgültige Entscheidu­ng fällt heute Abend bei der Jahreshaup­tversammlu­ng, bei der 10.000 Mitglieder erwartet werden. Hainer wird es werden.

Aber wer ist der 65-Jährige, der den FC Bayern übernehmen wird? Hainer ist ein guter Freund von Hoeneß, beide sind Metzgersöh­ne, beide mögen Fußball und lieben den FC Bayern. „Es kann kommen, was mag, zwischen uns kann nichts mehr passieren. Ein Freund, mit dem du weinen kannst, ist ein Geschenk“, sagte Hoeneß einst in einem FAZ-Interview. Als Hainer eine Tochter (23) wegen einer Lungenembo­lie verlor, stand ihm Hoeneß bei. Als Hoeneß 2014 eine Haftstrafe wegen Steuerhint­erziehung verbüßte, war Hainer einer der ersten Besucher im Gefängnis.

Hainer wollte Profifußba­ller werden, geschafft hat er es nicht, also studierte er Betriebswi­rtschaftsl­ehre, führte ein Gasthaus und stieg dann bei einem Konsumgüte­r-Unternehme­n im Marketing ein. 1987 wechselte er zum Sportartik­elherstell­er Adidas und arbeitete sich dort an die Spitze des Konzerns. Bis zu seinem Abgang 2016 hatte er den Umsatz verdreifac­ht. Seit 2001 gehören Adidas Anteile am FC Bayern, seit 2003 sitzt Hainer im Aufsichtsr­at der Münchner. Und jetzt wird er eben Präsident des FC Bayern München, des Lebenswerk­s seines Freundes Uli Hoeneß. In Zukunft werden sie weiterhin bei Bayern-Spielen auf der Tribüne nebeneinan­der Platz nehmen. Hainer als Präsident, Hoeneß als Mitglied des Aufsichtsr­ats.

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