Gewerkschaft droht bei Mondi mit Streik
Betriebsrat beklagt fehlende Informationen und die Streichung der Jubiläumsgelder.
Mit heftigem Poltern meldete sich die Gewerkschaft zu Wort. Im Mittelpunkt steht die Papierfabrik Mondi mit ihren 440 Mitarbeitern in Frantschach.-St. Gertraud. Auf Wunsch des Betriebsrates erhielt dieser die Streikfreigabe. Dafür gebe es, erklärt Betriebsratschef Wolfgang Knes, zwei gewichtige Gründe. Der eine reicht bis ins Jahr 1994 zurück. Damals habe die Geschäftsleitung für neu eintretende Mitarbeiter die Jubiläumsgelder, die seit 1968 in einer Betriebsvereinbarung verankert sind, streichen wollen. „Meinen Aufzeichnungen zufolge konnten das die Betriebsräte damals verhindern“, sagt Knes. Doch heuer unterblieb die Auszahlung der Gelder, so der Betriebsrat, an vier betroffene Mitarbeiter anlässlich deren 25-Jahr-Jubiläums. „Die Geschäftsführung hat es verabsäumt, uns darüber zu informieren.“
Die Stimmung zwischen Geschäftsleitung, die vorerst nicht erreichbar war, und Betriebsrat habe sich sukzessive verschlechtert, klagt Knes. So wurden ihm trotz mehrmaliger Aufforderung „gesetzlich vorgeschriebene Informationen zur Personalsituation vorenthalten“. Erst seit einer kürzlich abgehaltenen Betriebsversammlung kämen Informationen wieder zu ihm – „aber nur spärlich“. Diese zeigten, dass „Dienstverträge in den letzten zwei Jahren nicht rechtskonform sind“. Weitere Gespräche würde die Geschäftsleitung verweigern.
Nächsten Freitag laufe eine Frist des Betriebsrates an die Geschäftsleitung ab. Sollte die verstreichen, will Knes das Sozialgericht einschalten sowie Kampfmaßnahmen beschließen. Die Hand bleibe ausgestreckt, „aber jetzt ist Schluss mit lustig“.