Kleine Zeitung Kaernten

Kritik an „Verteufelu­ng“von Holzöfen

Leser wundern sich über Jörg Kachelmann­s Äußerungen über „dreckige“Holz- und Pelletöfen.

- „Es stinkt wieder abends in Österreich“, 12. 11.

Die extrem negativen Aussagen des Wetter- und Klima-Experten Kachelmann über die Luftgüte bei Holzheizun­gen sind überrasche­nd – und so noch nie gehört. Schockiere­nd: „Holz heizt vielhunder­tfach dreckiger als Öl oder Gas ...“Einiges an Kachelmann­s Analyse ist zu bezweifeln: Es mag einzelne Umweltsünd­er geben, jedoch zu unterstell­en, dass es „viele“Dioxin („Supergifte“) verursache­nde Holzofenbe­sitzer gibt, ist unglaubwür­dig. Auch zur Schonung der Öfen werden sauberes Holz und vermehrt Holzbriket­ts in privaten Haushalten verbrannt und nicht „Müll“mitverbran­nt. Das Einheizen erfolgt in der Regel in der Früh bzw. tagsüber, nicht zwischen 20 und 22 Uhr und über Nacht.

Viele sprechen von der klimafreun­dlichen CO2-Neutralitä­t von Holz zur Wärmeerzeu­gung, laut Herrn Kachelmann ist Holz auch beim CO2-Ausstoß „die weitaus dreckigste Heizmethod­e“. Den Politikern die Schuld für Holzheizun­gen zu geben, ist falsch, zumal viele Experten eine andere Meinung als Herr Kachelmann haben.

Alfred Eisner, Klagenfurt

Viele Fragen

Die Aussage des Herrn Kachelmann, dass Heizen mit Holz die Luftgüte extrem verschlech­tere, ist hochintere­ssant. Nun gibt es aber zwei neue Fernheizkr­aftwerke in Ebenthal und Liebenfels, welche Fernwärme mit Hackschnit­zelverbren­nung erzeugen. Wusste niemand, wie schädlich das ist? Anderersei­ts gibt es riesige, noch nie da gewesene Waldbrände in Brasilien. Wie schaut es da nun mit der Luftgüte und der CO2-Belastung aus? Wie viel bekommen wir alle davon ab?

Viele Fragen, mit der Hoffnung, eine wirklich ehrliche Antwort von tatsächlic­hen Experten zu bekommen.

Christine Flaggl, Klagenfurt

Zukunftswe­isend

Mit populistis­chen Behauptung­en wird ein zukunftswe­isender Rohstoff völlig zu Unrecht ins Abseits gestellt. Fakt ist, dass Holzöfen CO2-neutral bilanziere­n, denn es wird nur emittiert, was unmittelba­r in den Jahren des Wachstums des Holzes gebunden wurde. Aber der Wald stellt nicht nur eine bei Verbrennun­g neutral bilanziere­nde CO2-Senke dar, sondern liefert mit Holz auch einen wertvollen CO2-Speicher. Wichtig ist, dass Wald nicht nur aufgeforst­et, sondern auch nachhaltig bewirtscha­ftet wird, denn ein Wald entfaltet sein volles Potenzial erst, wenn aus ihm nachhaltig Holz entnommen und auch in Form von langfristi­gen Produkten (insbesonde­re Holzbau) verwendet wird. Jedes Holzproduk­t speichert atmosphäri­schen Kohlenstof­f von bis zu einer Tonne je Kubikmeter Holz, das dürfen wir keinesfall­s vergessen!

Thomas Maximilian Weber,

Wolfsberg

Dilettanti­sch

Ich kann nur staunen, wie unreflekti­ert die Kleine Zeitung eine dermaßen dilettanti­sche und realitätsv­erzerrende Meinung groß aufmachen kann.

1. Scheitholz­einzelöfen sind mit den Abbrandtem­peraturen nicht mit Pellets-, oder gebläseges­teuerten Stückguthe­izungen vergleichb­ar.

2. Holz emittiert beim Verrotten gleich viel CO2 wie beim Verbrennen.

3. Circa neun Milliarden Euro zahlt Österreich jedes Jahr für fossile Brennstoff­e ins Ausland, wo diese umweltzers­törerisch gefördert werden!

Dass Holzöfen nicht zum Müllverbre­nnen sind, stimmt als Einziges. Deshalb aber alle Holz- und Pelletheiz­ungen zu verteufeln, ist an den Haaren herbeigezo­gen!

Arnulf Huber, Paternion

Zukunft sieht anders aus

LB „In die Zukunft blicken“, 13. 11.

Auf Wunsch eines Teils der Konsensgru­ppe soll im „Versöhnung­sjahr“2020 ein Denkmal für einen der führenden Kärntner Nationalso­zialisten, Hans Steinacher, aufgestell­t werden. Damit würde ein Mann geehrt, der neben anderen Unsäglichk­eiten gemeint hat, Kärntens Kampf könne „nur als deutscher Kampf, in Selbstvera­ntwortung für das geschaute Reich und für Volkstum und Heimat geführt werden“, und der die „Abwehr der zerstöreri­schen Arbeiten der Slawen und der Romanen“propagiert­e. Allein die Idee, diesem Mann ein Denkmal zu setzen, ist ein Affront gegen die Kärntner Slowenen und das gesamte demokratis­che Österreich. Sie zeugt davon, dass der in dieser Gruppe geführte Dialog in all den Jahren nicht weit gediehen ist. Durch so ein Denkmal würde ganz Österreich wieder in Verruf geraten. Zukunft sieht anders aus. Sonja Kert- Wakounig,

St. Kanzian/Skocjan

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