Das Leben hat mehr Speed als Hollywood
Enzo Ferrari vs. Henry Ford II., ein Krieg der Auto-Legenden und der Ford GT40, der Geschichte schrieb: Hollywood greift das Thema in einem Film auf, der aus der Zeit gefallen ist.
Österreichs Le-Mans-Sieger von 1971, Helmut Marko, zollt dem legendären Ford GT40 Respekt: „Die haben das Auto rund um den Motor gebaut, das war der Kraftlackl unter den Sportwagen. Am Anfang soll er nahezu unfahrbar gewesen sein, aber dann haben sie ihn hinbekommen ...“
Und wie sie das haben. Das Auto wurde zum Seriensieger, und zum Mythos. Dass der GT40 überhaupt auf die Straße kam, ist dem Krieg zwischen den Auto-Legenden Enzo Ferrari (Gründer der Sportwagenschmiede) und Henry Ford II. (Enkel des Ford-Gründers) zu verdanken. Der Film, der daraus entstand und jetzt in unsere Kinos kommt,
huldigt aber den Benzinbrüdern Carroll Shelby (Texaner, Rennstallbesitzer, Le-Mans-Gewinner, gespielt von Matt Damon) und Ken Miles (der knorrige Test- und Rennfahrer war Panzerkommandant im Zweiten Weltkrieg, Ex-Batman Christian Bale spielt ihn), die das Wunder GT40 erst möglich machten.
Ferrari war damals finanziell
schwer angeschlagen, Ford brauchte für seine braven Autos mehr Glanz – also wollte Ford II. die Firma Ferrari kaufen. Die Verhandlungen scheiterten jedoch, weil Enzo Ferrari weiterhin Kopf der Rennabteilung bleiben wollte und die Vertragsunterzeichnung platzen ließ.
Henry Ford II. war dermaßen außer sich, dass er Millionen in ein Ziel investierte: Ferrari bei den „24 Stunden von Le Mans“zu schlagen. Dort, wo es am meisten wehtat. Dafür holte er letztlich Shelby, der wiederum Miles einspannte.
Der Film handelt vom Aufbau des Autos, menschlichen Verwicklungen, Rückschlägen und den Kapriolen, die das Leben schlug. Henry Ford II. ließ vor dem Rennen 1966 angeblich Visitenkarten drucken, auf denen stand: „You better win HF II“(Besser, du gewinnst). Die Drohung kam an. Der GT40 siegte inklusive 1966 vier Mal in Le Mans.