Liebe Leser, liebe Leserinnen
Wie ich Ihnen bereits einmal geschrieben habe, herrschen hier in der O2-Arena arktische Temperaturen. Besondere Leidtragende sind die Leute vom Sicherheitspersonal, die den ganzen Tag auf ein und derselben Stelle ausharren müssen. So auch ein in mehrere Schichten eingepackter Mann beim Eingang zum Pressezentrum, der mir so leidgetan hat, dass ich ihm meine Handschuhe geschenkt habe. Seitdem sind wir beste Freunde.
Als ich am Dienstagabend Richtung Hotel marschierte, stoppte mich auf der Straße ein Mann. Obwohl mein Englisch nicht völlig „under the dog“ist, verstand ich nur teilweise, wo sein Problem lag. Irgendetwas wie „sein Kind wäre irgendwo eingesperrt“und er brauche jetzt „28 Pfund für ein Taxi“, um irgendwo einen Schlüssel zu holen. Zugegebenermaßen eine leicht anzuzweifelnde Geschichte, doch ich gab ihm trotzdem das Geld.
Am Abend darauf sprintete ich nach dem letzten Match in der O2-Arena knapp nach Mitternacht zur Haltestelle, um noch den letzten Bus zu erwischen. Beim Einsteigen stellte ich jedoch entsetzt fest, dass ich meine Oyster Card (da speichert man Geld drauf und kann damit alle öffentlichen Verkehrsmittel in London in Anspruch nehmen) verloren hatte. Der Busfahrer sah mir meine Verzweiflung an und nahm mich ohne Ticket mit.
Tags darauf fragte ich ohne jegliche Hoffnung bei der Empfangsdame im Pressezentrum nach, ob zufällig eine Oyster Card abgegeben worden sei. Mit einem breiten Lächeln überreichte sie mir wenig später meine Karte.
Schön zu sehen, dass im Leben irgendwann doch alles zurückkommt.