Nach zehn Minuten muss alles sitzen
Der Pörtschacher Wakeboarder Nico Juritsch (24) ist bei der Weltmeisterschaft in Abu Dhabi als einziger Österreicher am Start. Die Verletzungen sind auskuriert.
14Monate um den Dreh war Kärntens Wakeboard-Ass Nico Juritsch (UWSC Velden) verletzungsbedingt (Kreuzbandriss, Knorpelschaden an der Schulter) außer Gefecht. Diese Leidenszeit hat der 24-Jährige ad acta gelegt und so fordert der Pörtschacher ab 19. November die gesamte Wakeboard-Elite in Abu Dhabi. „Es ist meine WM-Premiere, aber ich muss die Erwartungen herunterschrauben, da alles da ist, was Rang und Namen hat. Doch ich will auf alle Fälle die Quali-Runde überstehen, das Viertelfinale wär cool, nur dazu brauch ich Auslosungsglück.“
Körperlich macht Juritsch einen fitten Eindruck – die Schmerzen gehören der Vergangenheit an. „Mein Fuß könnte mehr Muskeln vertragen, aber das geh ich gezielt nach der WM an.“Zuletzt absolvierte er in der Sidewake-WakeboardAkademie am Lagoa Azul ein zweimonatiges, intensives Vorbereitungsprogramm. „Ich hab hier in Portugal einen Coach und einige Freunde sind auch da. Wir inspirieren uns gegenseitig mit Tricks und pushen uns. Und ich muss sagen, dass mein Repertoire gut aussieht.“
Gestern Nachmittag hob der Flieger in die Vereinigten Arabischen Emirate ab. Der offizielle Trainingszeitraum ist enorm kurz bemessen. So hat Juritsch kommenden Samstag nur exakt zehn Minuten Zeit, um sich an die Gegebenheiten zu gewöhnen. „Für mich geht es zum allerersten Mal auf Salzwasser. Das dürfte spannend werden, wie sich das anfühlt, vor allem, wie die Welle kommt. Die Tricks hab ich ja drauf“, so der Wassersportler, der erzählt, dass jeder Athlet seinen Run selbst zusammenstellt. „Im Boot sitzen drei Wertungsrichter. Sie schauen darauf wie der Lauf aussieht, beurteilen den
Schwierigkeitsgrad der Tricks, wie sauber man sie durchführt und miteinander kombiniert. Abwechslung ist das Zauberwort. Man muss sie begeistern.“
In puncto Lockerheit
macht dem vierfachen Staatsmeister nicht so schnell jemand was vor und genau diese Eigenschaft will Juritsch zu seinem Vorteil nutzen: „Ich verstehe oft nicht, wenn die Leute aus dem Wasser kommen, heulen oder herumschreien. Ich denk mir nur, seid doch entspannt. Es kann nie immer gleich gehen. Fehler passieren. Keep cool!“Das Ziel für die Zukunft? „Mich im Kreis der weltbesten Boarder etablieren.“