Susanne Plieschnegger
und ihr Team veranstalten heute die „Soirée Internationale“.
An diesem Abend begegnen einander Menschen verschiedener Nationalitäten aus allen gesellschaftlichen Bereichen ohne Berührungsängste.“Marie-Susanne Plieschnegger (60) spricht von der „Soirée Internationale“, die sie vor einigen Jahren ins Leben gerufen hat. Heute findet sie zum siebenten Mal im Klagenfurter Konzerthaus statt. Heuer dreht sich alles um den Kontinent Afrika, von der Musik über die Kulinarik bis hin zu den Showeinlagen und Keynotes.
Plieschnegger weiß selbst am besten, wie wichtig vorurteilsfreie Begegnung zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft ist. Vor 30 Jahren ist sie mit ihrem damaligen Ehemann, einem Entwicklungshelfer, aus der Republik Kongo nach Kärnten gekommen: „Wir sind im November bei Nebel und Kälte nach Friesach gekommen.“Weil sie nicht Deutsch konnte, ist sie ein halbes Jahr lang ohne Job zu Hause gesessen.
Doch dann hat sie beschlossen, Kontakte zu den Einheimischen zu knüpfen, was ihr offensichtlich gelungen ist. Die gelernte Hebamme begann, als Küchenhilfe im Friesacher Pflegeheim zu arbeiten. Als Alleinerzieherin ihrer Tochter Generose hat sie trotz sprachlicher Schwierigkeiten eine Ausbildung zur Pflegehelferin absolviert. Als solche arbeitet sie seit 1994 an der Säuglingsstation des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in St. Veit. Vor zwei Jahren hat sie der Krumpendorfer Pfarrer Hans-Peter Premur nach Krumpendorf geholt, wo sie jetzt wohnt und nebenberuflich als Mesnerin arbeitet.
Nach 30 Jahren hat sich Plieschnegger an das raue Klima in Kärnten gewöhnt. Manchmal packt sie aber immer noch das Heimweh und sie fliegt nach Hause in den Kongo, wo noch ihre Mutter, fünf Geschwister und vier Halb-Geschwister leben. Die Reise in den Kongo ist allerdings sehr beschwerlich und aufgrund der politischen Lage auch gefährlich. Allein der Flug in die Hauptstadt Kinshasa dauert acht Stunden. Plieschneggers Heimatdiözese Bokungu-Ikela liegt aber noch einmal 2000 Kilometer weiter südlich.
Wenn sie nicht gerade als Pflegerin oder Mesnerin arbeitet, veranstaltet die quirlige 60-Jährige Seminare in Schulen und der Katholischen Frauenbewegung, die den Kärntner die Kultur Zentralafrikas nahebringen sollen.
Gerne greift sie zum Kochlöffel, um afrikanische Spezialitäten zuzubereiten – wie „Fufu“: das ist ein fester Brei aus Maniok und Kochbananen, der als Beilage gegessen wird.