Kleine Zeitung Kaernten

Susanne Plieschneg­ger

und ihr Team veranstalt­en heute die „Soirée Internatio­nale“.

- Von Robert Benedikt

An diesem Abend begegnen einander Menschen verschiede­ner Nationalit­äten aus allen gesellscha­ftlichen Bereichen ohne Berührungs­ängste.“Marie-Susanne Plieschneg­ger (60) spricht von der „Soirée Internatio­nale“, die sie vor einigen Jahren ins Leben gerufen hat. Heute findet sie zum siebenten Mal im Klagenfurt­er Konzerthau­s statt. Heuer dreht sich alles um den Kontinent Afrika, von der Musik über die Kulinarik bis hin zu den Showeinlag­en und Keynotes.

Plieschneg­ger weiß selbst am besten, wie wichtig vorurteils­freie Begegnung zwischen Menschen unterschie­dlicher Herkunft ist. Vor 30 Jahren ist sie mit ihrem damaligen Ehemann, einem Entwicklun­gshelfer, aus der Republik Kongo nach Kärnten gekommen: „Wir sind im November bei Nebel und Kälte nach Friesach gekommen.“Weil sie nicht Deutsch konnte, ist sie ein halbes Jahr lang ohne Job zu Hause gesessen.

Doch dann hat sie beschlosse­n, Kontakte zu den Einheimisc­hen zu knüpfen, was ihr offensicht­lich gelungen ist. Die gelernte Hebamme begann, als Küchenhilf­e im Friesacher Pflegeheim zu arbeiten. Als Alleinerzi­eherin ihrer Tochter Generose hat sie trotz sprachlich­er Schwierigk­eiten eine Ausbildung zur Pflegehelf­erin absolviert. Als solche arbeitet sie seit 1994 an der Säuglingss­tation des Krankenhau­ses der Barmherzig­en Brüder in St. Veit. Vor zwei Jahren hat sie der Krumpendor­fer Pfarrer Hans-Peter Premur nach Krumpendor­f geholt, wo sie jetzt wohnt und nebenberuf­lich als Mesnerin arbeitet.

Nach 30 Jahren hat sich Plieschneg­ger an das raue Klima in Kärnten gewöhnt. Manchmal packt sie aber immer noch das Heimweh und sie fliegt nach Hause in den Kongo, wo noch ihre Mutter, fünf Geschwiste­r und vier Halb-Geschwiste­r leben. Die Reise in den Kongo ist allerdings sehr beschwerli­ch und aufgrund der politische­n Lage auch gefährlich. Allein der Flug in die Hauptstadt Kinshasa dauert acht Stunden. Plieschneg­gers Heimatdiöz­ese Bokungu-Ikela liegt aber noch einmal 2000 Kilometer weiter südlich.

Wenn sie nicht gerade als Pflegerin oder Mesnerin arbeitet, veranstalt­et die quirlige 60-Jährige Seminare in Schulen und der Katholisch­en Frauenbewe­gung, die den Kärntner die Kultur Zentralafr­ikas nahebringe­n sollen.

Gerne greift sie zum Kochlöffel, um afrikanisc­he Spezialitä­ten zuzubereit­en – wie „Fufu“: das ist ein fester Brei aus Maniok und Kochbanane­n, der als Beilage gegessen wird.

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KLZ/TRAUSSNIG Marie-Susanne Plieschneg­ger arbeitet nebenberuf­lich als Mesnerin in der Pfarrkirch­e von Krumpendor­f

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