Kleine Zeitung Kaernten

Landespoli­tiker waren schneller als das Christkind

Die neue steirische Regierung steht – nach nur drei Wochen Verhandlun­gspoker. Personell bleibt fast alles beim Alten.

- Von Ernst Sittinger

Am Sonntag um 18 Uhr war der dreiwöchig­e Poker vorbei: ÖVP-Chef Hermann Schützenhö­fer und SPÖ-Chefverhan­dler Anton Lang einigten sich auf die letzten Details des Koalitions­abkommens. Heute am Vormittag sollen die Parteivors­tände das Paket absegnen, danach wird alles der Öffentlich­keit vorgestell­t.

Und so sieht der bisher noch geheime Deal aus: Die SPÖ muss die Zuständigk­eiten für Bildung, Sport und Katastroph­enschutz an die ÖVP abtreten. Das Gemeindere­ssort, das die ÖVP ebenfalls zur Gänze

bleibt wie bisher geteilt. Allerdings tritt ein neuer Schlüssel für die Aufteilung der Finanzmitt­el in Kraft, da dürften ÖVP-Regionen tendenziel­l besser aussteigen. Die Regionalen­twicklung wird an die Gemeinde-Kompetenz angedockt, also ebenfalls geteilt.

Personell bleibt (fast) alles beim Alten – nach dem Rücktritt von Michael Schickhofe­r machen alle restlichen sieben Regierungs­mitglieder weiter. Also bleiben auch bei der SPÖ sowohl Doris Kampus als auch Ursula Lackner im Amt, Letztere bekommt aber neue Aufgaben – wohl die Umwelt. Noch nicht bekannt ist die neue (fünfte) ÖVP-Landesräti­n.

Das Regierungs­programm soll deutlich umfangreic­her sein als im Jahr 2015 – damals fand man mit 14 knappen Seiten das Auslangen. Diesmal soll das Papier angeblich rund 70 Seiten umfassen. Die Verhandler streben nach einer Neuauflage der einst harmonisch­en „Reformpart­nerschaft“.

Thematisch steht die Saniebeans­pruchte,

rung des Landesbudg­ets (fünf Milliarden Euro Schulden) ganz oben auf der Liste. Mit Ausnahme der Kärntner, die noch an den Hypo-Folgen knabbern, ist die Lage nämlich bundesweit nirgends derart brenzlig. Wichtig ist auch wie bisher die Gesundheit­sreform. Die SPÖ muss hier den ÖVP-Plänen folgen.

Am Dienstag tritt der Landtag zur konstituie­renden Sitzung zusammen, dort soll die neue Landesregi­erung gewählt werden. Die SPÖ schickt übrigens zwei bekannte Personen in den Bundesrat: wie bisher die Frauenchef­in Elisabeth Grossmann und – neu – ÖGB-Chef Horst Schachner. Er war Wunschkand­idat von Gewerkscha­ft und Arbeiterka­mmer.

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SPÖ-Bundesräte: Elisabeth Grossmann ...
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BALLGUIDE, FUCHS ... und Horst Schachner
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APA/ERWIN SCHERIAU Die neue Regierungs­spitze: Anton Lang und Hermann Schützenhö­fer

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