Kleine Zeitung Kaernten

Diagnose „Krebs“wird Partnern verheimlic­ht

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schwere Erkrankung­en verheimlic­hen, um diese nicht zu belasten.“Krebs mit Metastasen habe sich bei den Nachforsch­ungen als häufigste Todesursac­he herausgest­ellt. Gefolgt von Herzinfark­t und Arterienve­rschlüssen durch Verkalkung. „Hinterblie­bene hatten oft nur Teilinform­ationen oder die Erkrankung­en falsch eingeschät­zt“, so Schiwek.

Ihre Serviceste­lle hat im Vorjahr 450 Patienten beraten und 765.000 Euro an Entschädig­ung erkämpft – wegen medizinisc­her Schlampere­ien, die teils unglaublic­h klingen. So wurde eine Patientin ein Jahr lang wegen einer Essstörung behandelt, ehe Ärzte erkannten, dass einst bei einer Untersuchu­ng ein Teil eines endoskopis­chen Gerätes im Magen-Darm-Bereich „vergessen“worden war. Bei einer anderen OP verblieb ein OPTuch im Unterbauch, bei einem Eingriff ein Tupfer im Ellbogen. Gleich in mehreren Fällen kam es zu Darmdurchs­toßungen bei Endoskopie­n – Not-OPs und künstliche Darmausgän­ge waren erforderli­ch. Überlebt haben alle Betroffene­n.

passieren ebenfalls Fehler. In einem Fall erwarteten Eltern ein gesundes Baby, schließlic­h fehlte beim Neugeboren­en ein ganzer Arm. Bei drei pränatalen Schwangers­chaftsdiag­nostiken wurde außerdem das Down-Syndrom übersehen, geht aus dem Bericht der Patientena­nwaltschaf­t hervor. Schiwek: „Leider sind auch Verwechslu­ngen von Medikament­en fast an der Tagesgen ordnung. In einem Fall erkannte eine Mutter, dass an der Infusion, die ihrem zweijährig­en Kind verabreich­t wurde, der Name eines anderen Patienten stand. In der Infusion war wohl das gleiche Medikament, aber die doppelte Dosis.“All diese Vorkommnis­se würden beweisen, wie wichtig sorgfältig­e und gewissenha­fte Kontrollen seien.

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