Nachtleben: warum Wien schon bald Berlin sein könnte.
Neue Servicestelle für friedliches Miteinander im Nachtleben geplant.
Wo gefeiert wird, entstehen Konflikte – zwischen Veranstaltern, Anrainern und Zuständigen einer Stadt. Mehr als zwei Jahre wurde in Wien über die Einführung einer Servicestelle diskutiert, die Probleme im Nachtleben lösen und vermeiden soll. Nun liegt eine Lösung vor. Am Donnerstag segnet der Wiener Gemeinderat voraussichtlich einstimmig eine Förderung in Höhe von 290.000 Euro ab.
Subventioniert wird mit diesem Geld ein Projekt von Mica, einer Wiener Plattform für Musikschaffende, das den Namen „Vienna Club Commission” trägt. Die Idee dahinter ist, allen vom Nachtleben Betroffenen eine gemeinsame Anlaufstelle zu bieten. „Bisher war es manchmal Praxis, dass eine Veranstaltung angemeldet wurde, am Abend aber die zuständige Magistratsabteilung aufgetaucht ist und die Vorschriften anders ausgelegt hat. Dadurch wurde die Durchführung von Veranstaltungen erschwert. Das soll die Club Commission ändern”, sagt Martin Margulies, Kultursprecher der Wiener Grünen. Mica wird durch die Förderung beauftragt, fünf Schwerpunkte zu erarbeiten, am Ende soll ein Pilotprojekt starten – bestenfalls noch vor Ende der auslaufenden Legislaturperiode, also im kommenden halben Jahr.
Wiens Vorbild ist übrigens Berlin, wo eine Club Commission seit fast 20 Jahren aktiv ist und erfolgreich mit der Stadtverwaltung zusammenarbeitet.