Heuer erstmals keine Eiszeit zu Weihnachten
Jahren „studiert“der 71-jährige Eisguru das gefrorene Nass auf seinem Gewässer. „Wir bekommen natürlich auch den Klimawandel zu spüren. Vor Jahrzehnten hatten wir noch 120 Eislauftage pro Winter, letzte Saison waren es 70“, berichtet er. Die „Eisgarantie“für die alternative holländische Elf-Städte-Tour (18. Jänner bis 1. Februar) kann er nach wie vor abgeben. Jank: „Wenn es richtig kalt wird und kein Schnee fällt, können wir den Westteil binnen einer Woche eröffnen.“
So schnell geht es bei den vom Eislaufverein Wörthersee (EVW) betreuten Gewässern (Aichwaldsee, Hörzendorfer See, Längsee, Lendkanal, Rauschelesee, Wörthersee) nicht. Erst einmal – in der Saison 2006/07 – mussten alle Seen gesperrt bleiben. „Wir hoffen, dass sich dieses Szenario nicht wiederholt. Wenn keine sibirische Kälte kommt, können wir aber die Weihnachtsferien schon abhaken. Dass der Wörthersee zufriert, ist sowieso unrealistisch“, sagt EVW-Obmann
Rene Riepan. Anfang 2006 tummelten sich dort das letzte Mal die Kurvenflitzer.
Hannes Weiß wollte seinen künstlich angelegten Eislaufplatz Radlerstop bei St. Veit eigentlich vergangenes Wochenende eröffnen. „Acht Zentimeter dick war das Eis, jetzt schwimmen dort die Enten“, berichtet er und hofft auf „drei klirrend kalte Nächte“.
Er wird warten müssen. „Der Dezember ist in den Niederungen im langjährigen Schnitt um drei Grad zu warm. Kalte, klare Nächte wird es bis 29. Dezember nicht geben“, betont Gerhard Hohenwarter von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, um dann Hoffnung zu geben: „Ab 30. Dezember schwanken momentan die Prognosen noch, dann ist alles möglich.“