Sofia Ruttnig (33) aus Ebenthal ist Hebamme. Heute ist ihr erster Nachtdienst am Heiligen Abend.
Sofia Ruttnig (33) aus Ebenthal ist von Beruf Hebamme. Heute ist ihr allererster Nachtdienst am Heiligen Abend.
Die heutige Nacht ist auf der Geburtshilfestation im Eltern-Kind-Zentrum (Elki) im Klinikum Klagenfurt wohl eine ganz besondere. Gespannt blickt man dem Heiligen Abend entgegen. Sofia Ruttnig hat in diesem Jahr ihre Ausbildung an der Fachhochschule Kärnten zur Hebamme abgeschlossen. Seit Herbst ist sie im Elki tätig. „Während meiner Praktika hatte ich schon am Christtag und am Stefanitag Dienst. Aber noch nie am Heiligen Abend“, sagt die Ebenthalerin und fügt hinzu: „Ich denke, es wird heute eine besinnlichere Stimmung sein als sonst.“Die Station wurde von einer anderen Hebamme weihnachtlich geschmückt. Und gewiss wird heute auch etwas Magisches in der Luft liegen.
Ruttnig arbeitet auf der Wochenbettstation. „Hier kommen die Mütter nach der Geburt mit ihren Babys sowie Schwangere her “, erklärt Ruttnig. Nach einer Spontangeburt überprüft die Hebamme zum Beispiel den Allgemeinzustand der jungen Mutter und kontrolliert die Vitalzeichen des Babys. Wie sind Puls, Atmung und Temperatur?
Das Hauptaugenmerk liegt auf der Unterstützung der Mutter-Kind-Beziehung. Sie steht mit Rat und Tat beim Füttern, Wickeln und der Babypflege zur Seite. Ganz wichtig sei das Kennenlernen von Mama und Baby. „Es ist etwas Besonderes, eine Frau und ihr Kind auf ihrem Weg zu begleiten“, sagt Ruttnig und fügt hinzu: „Jedes Baby ist einzigartig.“Ruttnig kann sich sehr gut in die frischgebackenen Mütter hineinversetzen. Ruttnig ist selbst Mutter von drei Töchtern im Alter von zwölf, sieben und vier Jahren.
Die heute 33-Jährige zog es zunächst beruflich in eine ganz andere Richtung. Sie absolvierte in Niederösterreich eine Ausbildung zur Pferdewirtin. „Dann habe ich mich auf unsere Landwirtschaft konzentriert“, sagt Ruttnig. Der Wunsch, Hebamme zu werden, keimte viel früher in ihr. „Bei der Geburt meiner dritten Tochter im Jahr 2015 hat mich dann die Hebamme ermutigt, das zu tun, was ich schon immer wollte“, sagt Ruttnig mit einem Strahlen im Gesicht. Ein Jahr später begann sie mit der Ausbildung zur Hebamme.
In ihrem Beruf wird die Ebenthalerin von ihrer Familie sehr unterstützt. „Es ist ein großes Glück, dass alle schätzen, was ich tue. Sie machen es gerne“, sagt Ruttnig. In ihrer Freizeit steht die Familie an erster Stelle. Ruttnig reitet aber auch gerne. Neun Pferde umfasst die Landwirtschaft auf dem Radsberg.
Ruttnigs Nachtdienst beginnt um 18.15 Uhr. Eine Frage drängt sich auf. Wie feiert sie mit ihrer Familie Weihnachten? „Wir essen gemeinsam zu Mittag. Bescherung ist dann um 15 Uhr“, sagt Ruttnig und fügt hinzu: „Ich bekomme meine Geschenke nach dem Nachtdienst in der Früh.“