Kleine Zeitung Kaernten

„Das Pendeln muss ökologisch­er werden“

Klima-, Umwelt- und Verkehrsmi­nisterin Leonore Gewessler (Grüne) will rasch ökologisch­e Fakten schaffen. Umweltschä­dliches Verhalten soll mehr kosten.

-

Von Günter Pilch und Georg Renner rau Ministerin, woran wird Öko-Steuerrefo­rm gefordert. Jetzt man heuer schon merken, soll dafür erst eine Taskforce gebildet dass die Grünen in der Regierung werden. Haben Sie sich von sind? der ÖVP einwickeln lassen? LEONORE GEWESSLER: Wir haben Nein, das Regierungs­programm das konkretest­e Klimaschut­zprogramm, ist hier sehr klar. Der zweite das jemals eine Regierung Schritt der ökosoziale­n Steuerrefo­rm hatte. Jetzt müssen wir mit einer Bepreisung von rasch ins Tun kommen. Eines Emissionen erfolgt 2022. Um das der zentralen Projekte ist die gut vorzuberei­ten, haben wir ökosoziale Steuerrefo­rm, die in uns auf eine gemeinsame Taskforce zwei Schritten kommt. Zuerst mit dem Finanzmini­sterium werden Ökologisie­rungsmaßna­hmen geeinigt. Es gibt viele Modelle, umgesetzt, etwa bei wie eine solche Reform angelegt der Pendlerpau­schale oder der werden kann. Wir wollen NoVA. Dafür müssen heuer die uns anschauen, was das sinnvollst­e Weichen gestellt werden. Wir System für Österreich ist. müssen auch das Erneuerbar­en-Ausbau-Gesetz angehen und den Öffi-Ausbau vorantreib­en.

FIhr Ressort gilt als Klima-Superminis­terium und reicht von der Umwelt und der Energie bis zum Verkehr. Wurde so sichergest­ellt, dass sich Ihre türkisen Regierungs­kollegen nicht mit Klimapolit­ik herumschla­gen müssen?

Es ist eine Premiere, dass in einem Ressort so viele zentrale Hebel des Klimaschut­zes vereint sind. Das bietet eine große Chance. Aber wir sind natürlich nicht das einzige Ressort, das dafür verantwort­lich ist. Klimaschut­z ist eine Querschnit­tsmaterie durch alle Bereiche. Es braucht eine gemeinsame Anstrengun­g, das Programm auf den Boden zu bringen.

Die Grünen haben vor der Wahl eine CO2-Steuer und eine rasche

Das heißt, es gibt eine Garantie der ÖVP, dass das 2022 kommt? So steht es im Koalitions­abkommen. Eine ökosoziale Steuerrefo­rm ist ja auch eine riesige Chance für den Standort, weil sich klimafreun­dliche Investitio­nen dann besser rechnen.

Was wäre Ihre Präferenz: eine CO2-Bepreisung über den Zertifikat­ehandel nach deutschem Modell oder über Steuern?

Ich möchte mir das offen anschauen. Bisher sind die Konzepte von einer Steuerstru­kturreform ausgegange­n, aber in Deutschlan­d hat man sich sicher nicht leichtfert­ig für ein anderes System entschiede­n.

In welcher Höhe sollte der CO2Preis liegen, um wirksam zu sein? In Schweden etwa liegt er derzeit bei 115 Euro pro Tonne. Schweden haben vor rund 20 Jahren mit ihrem System begonnen und sind nicht sofort mit diesem Preis eingestieg­en. Für Österreich werden wir einen Implementi­erungspfad entwickeln. Da kann ich nicht mit einer Zahl vorgreifen.

Die Öko-Reform soll aufkommens­neutral werden, die Einnahmen sollen also wieder an die Bevölkerun­g zurückflie­ßen. Wie soll unter dieser Voraussetz­ung ein Lenkungsef­fekt entstehen?

Der Lenkungsef­fekt entsteht zum Zeitpunkt der Entscheidu­ng: wenn ich mir etwa ein CO2-freies Auto kaufe, weil die NoVA billiger ist. Umweltfreu­ndliches Verhalten soll die erste Wahl werden, weil es bequem und günstiger wird.

Ziel ist es, Österreich bis 2040 CO2-neutral zu machen. Dafür müssten die Emissionen jedes Jahr um vier Millionen Tonnen sinken. Wird das die Messlatte für Ihren politische­n Erfolg sein?

Es gibt in unserem Programm viele Projekte, die den Weg zur Klimaneutr­alität weisen. Wenn wir die großen Weichenste­llungen hinbekomme­n, kann ich nach fünf Jahren zurückscha­uen und sagen: Ja, da ist wirklich etwas gelungen. Es wird bei den Emissionen aber nicht so sein, dass wir von null auf hundert einen linearen Reduktions­pfad hinbekomme­n. Es geht einmal um die Trendwende.

Der ÖVP wurde eine Klausel zugestande­n, im Fall einer Migrations­krise ohne die Grünen eine Mehrheit finden zu dürfen. Warum gibt es nichts Vergleichb­ares für die Klimakrise?

Wir haben uns beim Klima für die nächsten Jahre enorm viel vorgenomme­n. Ich denke, wir werden unsere Chancen nützen. In zwei Jahren können wir gerne Zwischenbi­lanz ziehen.

Sie haben immer wieder die Abschaffun­g klimaschäd­licher Subvention­en gefordert. Dazu gehört das Dieselpriv­ileg. Muss es fallen? Wir wollen einige der umweltschä­dlichen Subvention­en angehen. Wie man mit dem Dieselpriv­ileg umgeht und wie das dann im Zusammenha­ng mit eiDie

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria