Kleine Zeitung Kaernten

Schulversu­ch für Pflegekräf­te

Ab Herbst startet ein Schulversu­ch, der 15-Jährigen Pflegeausb­ildung und Matura bietet.

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Zu Wochenbegi­nn waren Bundeskanz­ler, Vizekanzle­r und Sozialmini­ster medienwirk­sam in ein Altenheim gegangen, um ihren Pflegeschw­erpunkt zu signalisie­ren. Am Mittwoch beschloss die Regierung im Ministerra­t einen Schulversu­ch, der der Personalkn­appheit auf dem Gebiet abhelfen soll. Schon im Herbst dieses Jahres soll ein Schulversu­ch starten, der 15-jährigen Pflichtsch­ulabsolven­ten die Möglichkei­t gibt, eine fünfjährig­e Ausbildung zur Pflegekraf­t zu absolviere­n sowie die Matura abzulegen. Damit wäre auch der Weg zu einer Hochschula­usbildung frei.

Die Kosten für das Projekt teilen sich Bund und Länder. Der Bund soll für die allgemeinb­ildenden Fächer aufkommen, die Länder für die berufsspez­ifichen schen Fächer. Der Antrag ist von Bildungsmi­nister Heinz Faßmann und von Sozialmini­ster Rudolf Anschober gemeinsam gezeichnet.

Die Ausschreib­ung für die ersten Schulen, die zunächst 120 bis 150 Studienplä­tze bereitstel­len sollen, geht in den nächsten Tagen hinaus. Nach einem Jahr ist eine Evaluierun­g geplant, dann ein weiterer Ausbau des Schultyps.

Die Regierung argumentie­rt die Gründung dieses neuen Schultyps mit dem voraussich­tlichen Personalbe­darf: Bis 2030 wird aufgrund der Alterung der Bevölkerun­g mit einem zusätzliBe­darf von 34.200 Personen gerechnet. Dazu kommt, dass bis dahin rund 41.500 Pflegekräf­te in Pension gehen werden. Insgesamt ergibt sich daraus ein Bedarf von über 75.000 Fachkräfte­n zusätzlich bis zum Jahr 2013. Umgerechne­t auf ein Jahr heißt das, 3.900 bis 6.700 zusätzlich­e Personen müssen jährlich ausgebilde­t werden, um den Bedarf zu decken. 2016 wurden aber nur 4.800 Absolventi­nnen und Absolvente­n von einschlägi­gen Schulen und Lehrgängen registrier­t. Die Caritas hat bereits Interesse an der Führung einer solchen Schule angemeldet.

Wir wissen, dass wir bis 2030 einen

zusätzlich­en Bedarf von rund

75.000 Pflegekräf­ten

haben.

Rudolf Anschober

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