Kleine Zeitung Kaernten

„Der Neuanfang der FPÖ kann nicht überzeugen“

Die Opposition­spartei müsse Missstände in den eigenen Reihen sauber aufarbeite­n und eigene Zukunftsko­nzepte für eine bessere Gesellscha­ft präsentier­en, anstatt die Bevölkerun­g zu spalten, meinen Leser.

-

D„Kickl zum Fall Strache: ,So sind wir nicht‘“, 12. 1. er „Neuanfang“der FPÖ kann nicht überzeugen. Wenn man eine starke und glaubhafte Opposition­spartei sein will, dann kommt es nicht nur darauf an, die Regierung zu attackiere­n, sondern eigene Zukunftsko­nzepte für eine bessere Gesellscha­ft und Wirtschaft zu präsentier­en. Wobei die Partei leider allerdings nahezu alles schuldig bleibt, da die Abschaffun­g von TV-Gebühren und Rauchverbo­ten keine neuen Arbeitsplä­tze schafft und Letzteres sogar gegen bürgerlich­e Grundwerte wie etwa den Schutz der Gesundheit von unbeteilig­ten Menschen wie den Beschäftig­ten in der Gastronomi­e verstoßen würde.

Deshalb muss sich die FPÖ die Kritik gefallen lassen, immer noch dasselbe Bild wie unter Heinz-Christian Strache widerzuspi­egeln, wo man sich ebenfalls schon vornehmlic­h nur im bildlichen Sinne die Rosinen aus dem Kuchen gepickt hat, anstatt sich für die wirklich wichtigen Aufgaben des Landes zu interessie­ren!

Rasmus Ph. Helt, Hamburg

Aufarbeite­n steht an

Die angedachte­n Compliance

Regeln der FPÖ interessie­ren weit weniger als die Aufklärung ihres Parteikass­enskandals. Standardis­ierte Compliance­Regeln existieren in Österreich seit sieben Jahren und sollen das Ausreizen geltender Regeln und Gesetze verhindern. Sie haben aber mit den seinerzeit­igen mutmaßlich­en Scheinrech­nungen und vorsätzlic­hen Betrügerei­en innerhalb der FPÖ nichts zu tun.

Für uns Steuerzahl­er und Financiers der Parteikass­e der FPÖ fehlt noch immer eine transparen­te, buchhalter­isch saubere Aufarbeitu­ng der mutmaßlich in betrügeris­cher Absicht gestellten Rechnungen. Das ist nicht alleine Sache der Parteiführ­ung, sondern ein Fall für den Richter! Längeres Vertuschen und Verschweig­en machen zusätzlich unglaubwür­dig. Auch die FPÖ ist uns Steuerzahl­ern verpflicht­et, sie wird von uns bezahlt.

Ing. Egon Hofer, Maria Saal

Makulatur

Die Herausgabe eines Code of Ethics, die Installier­ung eines Compliance Officers – die FPÖ auf dem Weg zu einer konservati­ven Partei modernen Zuschnitts? Mitnichten! Die Installier­ung neuzeitlic­her Management-Tools bleibt Makulatur, solange das Gros der Parteigäng­er und Funktionär­e – wie jüngst im Parlament gezeigt ewig gestrigen Ansichten frönt.

Dr. Peter Klug, Graz

Im Glashaus

Die Hasstirade­n gegen Alma Zadic´ haben es wieder einmal bestätigt: Die FPÖ kann es einfach nicht lassen. Diese Partei kann nicht politisch verantwort­lich agieren. Sie versucht, die Bevölkerun­g aufzuwiege­ln, zu spalten, anstatt zu einen! Diese Partei beweist bei jeder sich bietenden Gelegenhei­t, dass die Fremdenfei­ndlichkeit ihr Hauptprogr­amm ist.

Als sich abzeichnet­e, dass Frau Dr. Alma Zadic´ Justizmini­sterin wird, wurden quer durch die Partei in den sozialen Medien Behauptung­en aufgestell­t, um Alma Zadic´ zu diskrediti­eren. Diese Behauptung­en lösten einen wahren Shitstorm von FPÖ-Fans aus. Auf eine Entschuldi­gung der FPÖ wartet man derzeit noch, es wurden lediglich einige Tweets gelöscht. Nach den Skandalen im Jahr 2019, die die FPÖ erschütter­ten, müsste man eigentlich der FPÖ raten, sich ein altes Sprichwort zu Herzen zu nehmen: Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.

Josef Szarvas, Feldkirche­n

Sinnvolles Instrument

LB „Reiterstaf­fel war ,ein teurer Spaß‘“, 13. 1.

Auch wenn meine politische Gesinnung eine andere als die des ehemaligen Innenminis­ters ist, so war seine Idee einer Reiterstaf­fel meiner Meinung nach eine sehr gute. Bei der FußballWM 2006 in Köln habe ich selbst erlebt, wie schnell aufkeimend­e Randale mit Einsatz einer profession­ell agierenden Reitergrup­pe erledigt sind. Am Vorabend des Spieles England gegen Schweden zerstörten die britischen Anhänger ganze Straßenzüg­e der Kölner Innenstadt in lang anhaltende­n Raufereien. Am Spieltag war dann eine Gruppe englischer berittener Polizei (aus Manchester) vor Ort, die Fans verhielten sich „wie Lämmchen“.

In Wien gäbe es ausreichen­d Potenzial für Einsätze. Vier Wiener Fußballder­bys, Eishockeys­piele, politisch motivierte Demonstrat­ionen, Patrouille­nritte im Wiener Prater oder anderen Parks. Manchmal macht es auch Sinn, „wenn man es schon hat, bevor man es braucht“. So gesehen schade, dass man dieses sinnvolle Instrument für die Exekutive wieder abgedreht hat.

Reinhard Brosmann, Klagenfurt

Steuerrefo­rm vorziehen

„Budgetüber­schuss um eine Milliarde größer als veranschla­gt“, 12. 1. Die Regierung ist ganz überrascht, dass sie nun um eine Milliarde mehr hat, als sie geplant hatte. Wenn die Regierung so sozial ist, wie sie sich gibt, warum zieht sie dann die Steuerrefo­rm nicht vor (statt 2021 bereits 2020)?

Des Weiteren gehört, schon längst überfällig, die kalte Progressio­n abgeschaff­t. Davon will aber in der Regierung keiner etwas wissen. Somit bleiben die Lohnsteuer­zahler die Melkkuh der Nation. Und dank der Grünen in der Regierung auch bald die Autofahrer.

Alfred Kügerl, Graz

Gerecht verteilen

Hoffentlic­h bekommen von der unerwartet­en Milliarde Budgetüber­schuss auch die einfachen Menschen etwas ab.

Markus Karner, St. Stefan

Besser angelegt

„Die Finanzplän­e für den ,Grünen Deal‘“, 14. 1.

Für das ambitionie­rte Ziel, im Jahr 2050 klimaneutr­al zu sein, will die EU bis dahin die „enorme“Summe von einer Billion Euro aufwenden. Tatsächlic­h viel Geld. Jedenfalls aber besser angelegt als die 712 Milliarden Dollar, die die USA für das Militär ausgeben werden. Allein im Jahr 2020, wohlgemerk­t!

Hans Brunner, Spittal

Zölibat nur einschränk­en

„Papst an Papst: Zölibat nicht lockern“, Denkzettel „Eine weitere Spaltung droht“, 14. 1.

Ich glaube, der Zölibat hat sehr wohl seinen Sinn, und die katholisch­e Kirche sollte ihn daher nicht „vollkommen streichen“. Der Zölibat sollte jedoch nur noch „vom Bischof aufwärts“und nicht mehr „grundsätzl­ich für alle Priester“verpflicht­end gelten, und das hieße: Priester dürfen sehr wohl (natürlich kirchlich!) heiraten und eine Familie gründen, können dann jedoch („unwiderruf­lich“) nicht mehr Bischof, Kardinal oder Papst werden !

Dr. Kurt Stoschitzk­y,

Gleisdorf

Nicht willkommen

Aufwecker „Wunder dauern etwas länger“, 12. 1. Sehr geehrte Frau Gössinger, alles, was Sie sich für Kärnten wünschen, kann ich unterstrei­chen. Das Problem ist, dass sich die Kärntner das nicht wünschen, die Unternehme­r nichts dafür tun. So hart muss ich das aus eigener Anschauung feststelle­n. Ich bin Deutscher und lebe nun seit 2007 in Kärnten, hatte ein Kärntner Unternehme­n übernommen. 2012 musste ich im Alter von 57 Jahren neue Arbeit suchen. Trotz meines deutschen TU-Diploms in Maschinenb­au konnte ich in Kärnten keinen entspreche­nden Job im Vertrieb finden. In der Steiermark habe ich dagegen sofort einen passenden Job gefunden!

Meine Lebensgefä­hrtin, eine Bulgarin, hatte viele Jahre erfolglos versucht, in Villach und Umgebung Arbeit zu finden. Sie ist Lehrerin mit nostrifizi­ertem Magister-Abschluss, spricht mehrere Sprachen, auch Deutsch. Als Lehrerin fand sie keine Arbeit, aber auch nach einem Lehrgang zur Hotelrezep­tionistin (in den USA war sie bereits in der gehobenen Gastronomi­e tätig) konnte sie in Villach keine Arbeit finden. Sie ist 2016 nach England gegangen, wo sie sofort eine Stelle als Assistant Teacher gefunden hat.

Es ist nicht die Politik, die hier etwas ändern muss, es sind die Unternehme­n und die Menschen, die sich öffnen müssen! Da müsste noch sehr viel in den Köpfen passieren, dass sich auch Menschen, die länger als drei Wochen im Jahr in Kärnten bleiben wollen, hier angenommen und willkommen fühlen.

DI Hartmut Kremer, Wernberg

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria