Titelverteidiger Spanien ist heute bei der Handball-EM in Wien der nächste Weltklasse-Gegner für Österreich.
Der Handball verzaubert nicht nur in Österreich. Auch in Schweden und Norwegen sind die Hallen voll. Der Plan des Verbandes ging auf, die Fans zu mobilisieren.
Rhythmisch schlagen die österreichischen Fans in der Wiener Stadthalle mehr als 30 Trommeln, während das Team auf dem Feld kämpft. Die Arena wird seit 10. Jänner jeden zweiten Abend zu einem Hexenkessel. Angeheizt durch die nordmazedonischen Fans mit den unverkennbaren Kampfhelmen, die zahlreichen Deutschen oder die heißblütigen Kroaten im Karo. Handball ist Emotion auf dem Feld und abseits.
Österreich hat sich in der Vorrunde einen Platz im Konzert der Großen gesichert und ein Handballfeuer entfacht. Wenn das Team heute gegen „Eviva España“spielt, dann vor ausverkauftem Haus, und am Montag werden es nicht viel weniger, wenn es gegen Deutschland möglicherweise um ein Ticket für die Finalrunde in Stockholm geht. Das wird sich wohl auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen nicht entgehen lassen – in der Kitzbühel-Woche wohlgemerkt.
Mit dem Erfolg steigt die Beachtung, das ist ein alter Hut, und so hat sich auch das Medieninteresse an Nikola Bilyk und Co. vervielfacht. Kamen zu Beginn der EM noch zwei TV-Sender zu den Terminen, sind es nun rund zehn.
Und der Erfolg potenziert das Interesse. Dennoch waren früher (hauptsächlich) die Vorrunden oft schlecht besucht. Parallel zur Aufstockung auf 24 Nationen wollte der europäische Verband (EHF) dieses Problems Herr werden.
„Die Austragungsorte waren oft zu schwierig für die Fans zu erreichen. Sie waren einfach zu weit weg und daher haben wir uns die Architektur mit den drei Ländern überlegt“, erklärt EHF-Generalsekretär Martin Hausleitner.
Die Dreiervariante mit Österreich, Schweden und Norwegen war geboren und die Zusehermagnete wurden wie früher schon nach Spielorten gesetzt. „Das Konzept ist aufgegangen. Wir haben volle Hallen und die Fans feiern ein Handballfest“, sagt Hausleitner. 2010 war er bei der ersten Heim-EM noch „General“Österreichs und aus dem Windschatten der damaligen Euphorie heraus qualifizierte sich Österreich für drei Welt- und zwei Europameisterschaften.