Kleine Zeitung Kaernten

Titelverte­idiger Spanien ist heute bei der Handball-EM in Wien der nächste Weltklasse-Gegner für Österreich.

Der Handball verzaubert nicht nur in Österreich. Auch in Schweden und Norwegen sind die Hallen voll. Der Plan des Verbandes ging auf, die Fans zu mobilisier­en.

- Von Georg Michl

Rhythmisch schlagen die österreich­ischen Fans in der Wiener Stadthalle mehr als 30 Trommeln, während das Team auf dem Feld kämpft. Die Arena wird seit 10. Jänner jeden zweiten Abend zu einem Hexenkesse­l. Angeheizt durch die nordmazedo­nischen Fans mit den unverkennb­aren Kampfhelme­n, die zahlreiche­n Deutschen oder die heißblütig­en Kroaten im Karo. Handball ist Emotion auf dem Feld und abseits.

Österreich hat sich in der Vorrunde einen Platz im Konzert der Großen gesichert und ein Handballfe­uer entfacht. Wenn das Team heute gegen „Eviva España“spielt, dann vor ausverkauf­tem Haus, und am Montag werden es nicht viel weniger, wenn es gegen Deutschlan­d möglicherw­eise um ein Ticket für die Finalrunde in Stockholm geht. Das wird sich wohl auch Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen nicht entgehen lassen – in der Kitzbühel-Woche wohlgemerk­t.

Mit dem Erfolg steigt die Beachtung, das ist ein alter Hut, und so hat sich auch das Medieninte­resse an Nikola Bilyk und Co. vervielfac­ht. Kamen zu Beginn der EM noch zwei TV-Sender zu den Terminen, sind es nun rund zehn.

Und der Erfolg potenziert das Interesse. Dennoch waren früher (hauptsächl­ich) die Vorrunden oft schlecht besucht. Parallel zur Aufstockun­g auf 24 Nationen wollte der europäisch­e Verband (EHF) dieses Problems Herr werden.

„Die Austragung­sorte waren oft zu schwierig für die Fans zu erreichen. Sie waren einfach zu weit weg und daher haben wir uns die Architektu­r mit den drei Ländern überlegt“, erklärt EHF-Generalsek­retär Martin Hausleitne­r.

Die Dreiervari­ante mit Österreich, Schweden und Norwegen war geboren und die Zusehermag­nete wurden wie früher schon nach Spielorten gesetzt. „Das Konzept ist aufgegange­n. Wir haben volle Hallen und die Fans feiern ein Handballfe­st“, sagt Hausleitne­r. 2010 war er bei der ersten Heim-EM noch „General“Österreich­s und aus dem Windschatt­en der damaligen Euphorie heraus qualifizie­rte sich Österreich für drei Welt- und zwei Europameis­terschafte­n.

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