Ein Butler für alle Ställe
Menschliche Arbeitskraft hat ausgedient in der Landwirtschaft. Die Agrarmesse in Klagenfurt zeigt ein Panoptikum neuer Technik.
Christian Lothspieler mit „Butler Gold“, dem Futter-Roboter
JVon Eva Gabriel
ahrtausende waren menschliche und tierische Kräfte nötig, um die schwere Arbeit am Bauernhof zu bewältigen. Ein Rundgang durch die am Freitag eröffnete Agrarmesse in Kärnten zeigt, dass die Technik immer und immer mehr Aufgaben übernimmt. Muss der Landwirt bald nur noch Apps bedienen? Füttern jedenfalls muss er nicht mehr. Der Futterschieber der Firma Wasserbauer nennt sich bezeichnenderweise „Butler“und sieht aus wie ein überdimensionierter Rasenroboter. „Er fördert das Fressverhalten. Das steigert die Milchleistung und verbessert die Tiergesundheit“, wirbt Christian Lothspieler für das komplett in Österreich entwickelte und produzierte 18.000-Euro-Produkt. Im Angebot hat er weites den automatischen Kuh-Treiber „CowBoy“, einen Einstreu-Roboter und den Silo-Entnahme-Roboter „Lift“.
„Es gibt nicht nur in Kärnten immer mehr Nebenerwerbsbauern. Und die haben immer weniger Zeit. Es muss also alles schnell und effektiv sein“, weiß Landmaschinen-Händler Elmar Stumpf aus Grafenstein. Er präsentiert auf der Messe erstmals in Kärnten den neuen Traktor der deutschen Marke Fendt. Der zwölf Tonnen schwere Koloss mit 2,20 Metern ReifenDurchmesser und Lkw-Motor lenkt sich durch ein GPS-System selbst, fährt mit stufenlo
Getriebe und auf zwei Zentimeter genau. Das spart Zeit und Dünger und erhöht den Ertrag“, sagt Stumpf. 340.000 Euro kostet das Gefährt. Der Weinbau-Traktor hingegen „nur“100.000 – er ist ja viel kleiner, damit er durch die Weingärten kommt. Stumpf sieht gute Absatzmöglichkeiten, „weil es in Kärnten ja immer mehr Weinbau gibt“.
Auch Wolf Stallbau arbeitet derzeit etliche Aufträge aus
Kärnten ab – von Unterdrauburg bis ins Lavanttal. Das oberösterreichische Unternehmen wirbt auf der Messe für seine spezielle Lüftungstechnik: „Das Stallklima ist extrem wichtig für den Ertrag“, weiß Verkäufer Elmar Seiß. Das ändert allerdings nichts am Milchpreis, der im Keller ist. Das ändert auch nichts am Geruch, aber dagegen hat Christina Berger mit ihrer Firma „Hairtex“aus Bayern ein Gegenmittel: bunte Stall-Mütsem