Eintauchen in die Problemzone
Der Riesentorlauf ist für die ÖSVDamen größte Herausforderung.
Im Slalom hat sich das Duell zwischen Mikaela Shiffrin und Petra Vlhova zuletzt mit zwei Siegen der Slowakin zugespitzt, im Riesentorlauf hingegen ist die Spitze bei den alpinen Skidamen personell wesentlich breiter gefächert. Die vier Rennen der laufenden Saison brachten vier verschiedene Siegerinnen hervor. Die Neuseeländerin Alice Robinson verblüffte in Sölden, dann schlugen die Italienerinnen Marta Bassino und Federica Brignone zu, ehe Shiffrin in Lienz den Rest des Feldes in Grund und Boden fuhr.
Doch die Amerikanerin wirkt nach den jüngsten Niederlagen angeschlagen, daher gehört sie heute in der Höhenlage der nach drei Jahren ein Weltcup-Comeback gebenden italienischen Skistation Sestriere (über 2000 Meter) nur zum erweiterten Favoritenkreis. Vlhova schaffte in dieser Disziplin in der aktuellen Saison noch keinen Stockerlplatz, Rang vier war bisher das Höchste der Gefühle. Dafür konnte eine Österreicherin schon eingreifen. Katharina
Liensberger fuhr in Lienz auf Rang drei und demonstrierte damit ihre Nummer-eins-Position unter den ÖSV-Technikerinnen. Grundsätzlich gilt der Riesentorlauf bei den heimischen Skidamen als die größte Problemzone.
Liensbergers in Lienz kamen die Österreicherinnen in den vergangenen drei Rennen nicht einmal in die Nähe der Top Ten. Steigerungen gegenüber den bisher äußerst bescheidenen Ergebnissen erhoffen sich vor allem die 31-jährige Eva-Maria Brem, die über einen 16. Platz noch nicht hinausgekommen ist, und Anna Veith. Letztere wird heute ihr erstes Rennen im neuen Jahr in Angriff nehmen. Sie spüre den Druck, „bald liefern“zu müssen, sagte die mehrfache Weltmeisterin. Der Rest kann ebenfalls nur positiv überraschen.
RTL Sestriere, ÖSV-Aufgebot: Eva-Maria Brem, Franziska Gritsch, Katharina Huber, Katharina Liensberger, Elisa Mörzinger, Julia Scheib, Rosina Schneeberger, Katharina Truppe und Anna Veith