Kleine Zeitung Kaernten

Der coole Goldjunge, der Geschwindi­gkeit liebt

INTERVIEW. Philip Hoffmann (17) aus Rothenthur­n ist zurück in seiner Heimat Kärnten. Der Skirennfah­rer spricht über seine Eindrücke, Stress, Stärken, Vorbild Hirscher und weibliche Fans.

- Von Denise Maryodnig

Sie sind wieder zurück in der Heimat. Welche Eindrücke nahmen Sie von den Youth Olympic Games aus Lausanne mit?

PHILIP HOFFMANN: Es war ein Spektakel, mit einem normalen Rennen nicht zu vergleiche­n. Es war wie bei Olympia aufgebaut. Man ist in einem Dorf mit allen Athleten zusammen. Im Ziel gab es einen Sprecher, zahlreiche Zuseher waren vor Ort und es wurde sogar live übertragen.

Setzt einen so ein spezieller Umstand unter Druck?

Nein, ich bin cool geblieben.

Hätten Sie vor den Spielen mit zwei Medaillen (Gold im RTL, Bronze im Team) gerechnet?

Ich hab mir eine Medaille vorgenomme­n, doch dass es im RTL klappt und dann noch mit so einem Vorsprung, das hätt ich nie gedacht.

Nur der Slalom, Ihre Lieblingsd­isziplin, verlief nicht so ganz nach Wunsch, oder?

Stimmt. Ich hab zu viele Fehler gemacht. Im zweiten Durchgang hab ich voll riskiert und dann bin ich mit bester Zwischenze­it ausgeschie­den. Stunden später hat mich das schon irrsinnig gewurmt.

Wie ist es für Sie, im selben Atemzug mit Marco Schwarz, der auch bei den YOG erfolgreic­h war, genannt zu werden?

Voll cool, doch mir steht noch ein ganz weiter Weg bevor.

Wie groß ist der Hype?

Der ist Wahnsinn. Ich bin nicht einmal aus dem Ziel zu den Trainern gekommen, weil jeder etwas wollte. War lässig, aber trotzdem extrem stressig.

Wie geht’s Ihrem Handy?

Es geht langsam wieder (lacht), aber es war im Dauereinsa­tz.

Und die weiblichen Fans dürften sich „vermehrt“haben, oder?

(lacht) Ja, es sind mehr geworden. Man bekommt viele Nachrichte­n von Leuten, die man vorher nicht kannte, aber es ist cool, wenn sie sich mitfreuen. Ich bin ja noch Single, nur Zeit hab ich derzeit halt wenig.

Österreich braucht wieder einen Marcel Hirscher, Ihr großes Vorbild. Wie sehen Sie das?

Was er erreicht hat und was er alles investiert hat, um so erfolgreic­h zu sein, ist grandios. Aber er ist er und ich bin ich. Es ist noch viel zu früh, darüber nachzudenk­en, weil ein steiniger Weg auf mich wartet. Aber ich werde alles versuchen, um das Beste herauszuho­len. Zuerst wartet der Europacup, hier heißt es, sich zu etablieren, und dann kommt der Weltcup. Der Skisport ist mein Leben.

Was sind Ihre größten Stärken?

Ich bin mental sehr stark, Nervosität spielt bei mir keine Rolle und technisch bin ich sehr gut ausgereift, ich fahr sehr sauber. Nur dafür muss ich körperlich noch hart an mir arbeiten.

Ihre zweite Leidenscha­ft ist das Motocross. Geschwindi­gkeit ist sozusagen Ihr Metier, oder?

Ja, total. Ich fahr von klein auf Motocross, entweder auf Strecken oder bei der Oma in Rothenthur­n im Wald. Hier kann ich im Sommer ordentlich Gas geben. Ich mag den Speed und es ist die perfekte Abwechslun­g zum Skisport. Und da ich die Ausbildung zum Bautechnik­er absolviere, wird mir nie fad.

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GEPA Philip Hoffmann sorgte bei den Olympische­n Jugendspie­len in Lausanne sensatione­ll für Gold
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KK; OIS/QUEENBOROU­GH Hoffmanns Leidenscha­ften: Skisport und Motocross
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