Bernhard Jank (40), Weißensee-Eismeister, hat für das HolländerSpektakel alles im Griff.
Bernhard Jank (40), Weißensee-Eismeister, hat für das heute beginnende Holländer-Spektakel alles im Griff.
Wer Bernhard Jank dieser Tage persönlich treffen will, wird ihn auch finden. „Von 6 Uhr früh bis spät am Abend daheim auf Eis“, rutscht es ihm heraus. Mit „daheim“meint er den Weißensee.
Die Rede ist tatsächlich von Bernhard Jank (40), nicht von Papa Norbert (71), dem international bekannten Eismeister. Der Junior ist seine rechte Hand und irgendwann in ferner Zukunft wird er die Nachfolge antreten. „Wobei fraglich ist, was früher passiert: dass mein topfitter Vater den Job nicht mehr machen kann oder dass die Natur am Weißensee kein Eis mehr wachsen lässt“, sagt Jank Junior und grinst.
Es gibt Bilder, auf denen er als Baby oder Kind mit dem Papa auf dem schwarzen, spiegelglatten Weißensee-Eis zu sehen ist. Schon als Jugendlicher half er mit, beste Bedingungen für Wintersportler zu schaffen, eignete sich das Insiderwissen an. Seit 1999, als er die HTL in Mödling als Maschinenbauingenieur abschloss und bei einem Stahlund Maschinenbauunternehmen in Hermagor seine Arbeit aufnahm, ist er fix im „EisTeam“, dem auch Bruder Norbert sowie Gemeindemitarbeiter Hubert Stampfer angehören. 2010 entschloss er sich, in die Schlosserei Jank seines Bruders in Greifenburg einzusteigen. Und damit hat Bernhard gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Nun kann er sich im Winter genug Freizeit für „daheim“herausschlagen und in der Schlosserei jene Utensilien fertigen, die er für die perfekte Eisaufbereitung benötigt.
„Was wir brauchen, kannst du nicht kaufen. Im Sommer tüfteln wir, wie wir unser Equipment verbessern können, am Eis werden die Geräte verfeinert“, erzählt der 40-Jährige. Weil die „Eiszeit“am Weißensee über die Jahrzehnte immer kürzer und das Eis selbst immer dünner geworden ist, sind möglichst leichte Räumgeräte oder Kehrbesen mit hoher Leistung vonnöten. „Etwa ein Quad, auf das wir einen Schneepflug installieren.“
Tüftler Bernhard Jank dokumentiert seine Erkenntnisse (www.natureislauf.at) und setzt neue Technologien wie beispielsweise Drohnen ein, um zu beobachten, wie das Eis wann und wo wächst. Eingebrochen und „bis über den Kopf nass geworden“ist er trotz seines Insiderwissens und trotz aller Vorsicht mehrmals. Aber stets, weil er im Zuge der Arbeiten irrtümlich versenkte Fahrzeuge bergen wollte, merkt er an.
Bei den Niederländern, die von morgen bis 1. Februar bei der alljährlichen alternativen Elf-Städte-Tour den Weißensee bevölkern werden, genießt Bernhard Jank schon fast den Kultstatus seines Vaters. Aber auch in den Niederlanden selbst ist der Name Jank inzwischen bekannt, wie der 40Jährige erfahren durfte. Beim Urlaub letztes Jahr mit seiner Frau und den beiden Töchtern in der niederländischen Provinz Friesland brachte man die Janks stets automatisch mit dem berühmten Weißensee in Kärnten in Verbindung.