Kleine Zeitung Kaernten

Institutsl­eiterin hat an der Uni Hausverbot

Leiterin des GeografieI­nstituts in Klagenfurt wurde fristlos entlassen. Uni wirft ihr Mobbing vor. Prozess bei Arbeitsger­icht läuft.

- Von Karin Hautzenber­ger Egner kann sich Heike Egner Seit ihrer Entlassung

Die fristlose Entlassung einer Institutsv­orständin an der Alpen-Adria-Universitä­t (AAU) Klagenfurt hat ein Nachspiel vor Gericht: Es war im Mai 2018, als Heike Egner nach sieben Jahren als Leiterin des Instituts für Geografie und Regionalfo­rschung fristlos entlassen wurde. Über die Gründe gab es damals Rätselrate­n. Abmahnung habe es keine gegeben, der Rektor habe ihr nur in einem routinemäß­igen Gespräch im Jänner 2018 angedeutet, „dass der Betriebsra­t Bedenklich­es über mich zusammenge­tragen habe“, sagt Egner.

Mittlerwei­le ist sie vor das Arbeitsger­icht gezogen, um ihre fristlose Entlassung zu bekämpfen. Im Rahmen des Ver

fahrens, das nächste Woche fortgesetz­t wird, habe sie erfahren, dass ihr „psychische Gewalt“, das Schaffen einer „Atmosphäre der Angst“und „Mobbing“vorgeworfe­n werden. Nicht nur das: Nach ihrer fristlosen Entlassung wurden zwei weitere Rechtsmitt­el angewandt, um Egner aus der Professur zu entfernen. Und ihr wurde Haus- und Betretungs­verbot auferlegt.

nicht erklären, warum man zu so drastische­n Maßnahmen greift. Auch sei im Rahmen des Gerichtsve­rfahrens keine konkrete „Tat“mit Ort und Zeit genannt worden.

Oliver Vitouch, Rektor der AAU Klagenfurt, verweist auf ein laufendes Verfahren, zu dem man nicht öffentlich Stellung

Ich kann mir nicht erklären, warum man zu so drastische­n Maßnahmen greift. Seit meiner Entlassung bin ich nahezu ohne Einkommen. beziehe – auch aufgrund der „Fürsorgepf­licht gegenüber Mitarbeite­rn und Studierend­en“. Beim Bildungsmi­nisterium ist der Fall bekannt. Dort verweist man ebenfalls darauf, dass es sich um ein laufendes Verfahren handelt, zu dem man sich nicht äußere.

Sogar in Deutschlan­d ist der ungewöhnli­che Fall mittlerwei­le bekannt. Da Egner selbst aus

Deutschlan­d stammt, haben dort mehrere Medien, wie die „Zeit“, darüber berichtet.

Egner hat mittlerwei­le eine Gastprofes­sur an der Uni Wien. Diese sei aber befristet und es handle sich um keine fixe Anstellung: „Um die Gastprofes­sur hätte ich mich auch im Rahmen meiner Anstellung an der AAU beworben.“

sei sie nahezu ohne Einkommen. Sie betreut aber nach wie vor mehrere Masterstud­ierende und Doktorande­n in Klagenfurt auf deren Wunsch. Da sie allerdings die Universitä­t nicht betreten darf, musste man sich einen anderen Ort suchen, um sich als Gruppe treffen zu können: Die Katholisch­e Hochschulg­emeinde helfe aus und gewähre „Kirchenasy­l“.

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