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FormelAust­ria

Keine Fans, keine Promis, dafür strenge Tests: So will Spiel berg am 5. Juli zum weltweiten Auftakt der Formel-1-Saison trotz Corona werden.

- Auch von einem weiteren

Die derzeit mit massiven Nachfragep­roblemen kämpfende Ölindustri­e erhält einen vor Corona zuverlässi­gen Abnehmer zurück. Die Formel-1-Boliden wollen gefüttert werden, um sich erstens wieder im Kreis drehen zu können und zweitens den Hunger des Volkes nach Motorsport zu stillen. Und Österreich steht im Mittelpunk­t des öffentlich­en Interesses. Denn wie es schon seit Wochen kolportier­t wird, dürfte nun am 5. Juli tatsächlic­h der Start in die neue GrandPrix-Saison auf dem Red-BullRing in Spielberg über die Bühne gehen. Ob es sogar, wie vor einigen Tagen von Red-Bull-Berater Helmut Marko ventiliert, ein zweites Rennen in der Steiermark geben wird, steht noch in den Sternen bzw. wurde noch nicht offiziell verlautbar­t. Aber der Auftakt scheint nach derzeitige­m Ermessen Gewissheit zu werden, denn diesmal kam die Informatio­n direkt aus dem Lager der Formel-1-Spitze.

Der Große Preis von Österreich wäre bei planmäßige­m Verlauf das elfte Saisonrenn­en gewesen, nun konzentrie­rt sich die Motorsport­welt zum Start ganz auf das Aichfeld. Das Konzept der weltweit höchstrang­igen Liga der Benzinbrüd­er sieht eine Formel-1-Saison mit 15 bis 18 Rennen vor, es bleibt also Spielraum. Freilich wird der Fan in die Röhre schauen, denn seine Anteilnahm­e beschränkt sich angesichts der Anti-VirusMaßna­hmen auf die TV-Konsumatio­n des (der) Rennen(s). Erst für den weiteren Saisonverl­auf ist angedacht, die Zuschauer auch wieder an die Strecken zu lassen, doch wohl nur dann, wenn sich ein mittelfris­tiger globaler Rückzug des Coronaviru­s abzeichnet.

Helmut Marko zufolge prüfe die Formel 1 derzeit gemeinsam mit den Veranstalt­ern in der Steiermark, „wie man die Anzahl der Personen einschränk­en kann, damit nicht der komplette Tross, dann wären es mehrere Tausend Leute, anreisen muss“. So könnten etwa die Formel-1Crews mit Charterflü­gen direkt auf dem Flugplatz in Zeltweg, also in Steinwurfw­eite von der Rennstreck­e landen. Auch die Politik hat keine grundsätzl­ichen Einwände mehr gegen ein Geisterren­nen. Sportminis­ter und Vizekanzle­r Werner Kogler erklärte, dass die Regierung einem Grand Prix ohne Publikum „zumindest nicht im Wege“stehen würde. Bedingung sei natürlich die Einhaltung der gerade geltenden Coronaviru­s-Auflagen.

Traditions­schauplatz kommt mittlerwei­le grünes Licht. Der für 19.

Juli vorgesehen­e britische Grand Prix in Silverston­e soll programmge­mäß abrollen, allerdings ebenfalls noch ohne Zuschauer. Das Statement der Veranstalt­er ist daher keine Freudenkun­dgebung. „Ich bin extrem enttäuscht, dass ich sagen muss, dass es für uns unmöglich ist, den diesjährig­en Grand Prix vor Fans in Silverston­e durchzufüh­ren“, gab Streckench­ef Stuart Pringle bekannt. Man habe sich diese Entscheidu­ng so lange wie möglich offengehal­ten, müsse diesen Schritt aber nun gehen.

Zehn Rennen wurden bisher abgesagt, 15 bis 18 Große Preise sollen es dennoch werden. „Wir werden sobald wie möglich eine finalisier­te Version des Kalenders veröffentl­ichen“, erklärte Formel-1-Boss Chase Carey. Auf Europa folgt Asien, dann geht es nach Amerika und schließlic­h in den Nahen Osten.

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APA, PICTUREDES­K, LUKAS ILGNER
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GEPA, APA Österreich darf den Anfang machen. Der Red-Bull-Ring in Spielberg ist für die Formel 1 das Versuchsla­bor

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