Génése Akomi näht und verkauft Stoffmasken für den Alltag mit ganz besonderem Chic.
Génése Akomi (37) näht und verkauft Stoffmasken für den Alltag mit ganz besonderem Chic.
Die Maske ist im öffentlichen Raum zum unverzichtbaren Utensil geworden: Geschäfte, öffentliche Verkehrsmittel, Arztpraxen und demnächst Lokale und Restaurants dürfen nicht ohne MundNasen-Schutz betreten werden. Und damit genug medizinische Masken für Fachkräfte übrig bleiben, werden für den Alltagsgebrauch vermehrt Stoffmasken angefertigt. Die Kärntner Modedesignerin Génése Akomi näht – wie so viele andere – ihre Masken selbst und verkauft sie weiter. Seit sieben Jahren ist sie selbstständig, seit der Coronakrise hat sie mit starken Verlusten zu kämpfen: „Hauptsächlich mache ich Hochzeitskleider und Mode für besondere Anlässe – das alles fällt jetzt natürlich weg“, gibt die 37-Jährige zu.
Mittlerweile hat sie ihr Atelier in Pörtschach umfunktioniert, um vorübergehend Stoffmasken zu entwerfen. „Dort habe ich eine kleine Nähwerkstätte und alles, was ich zum Schneidern brauche.“Lediglich der neue Alltag macht der zweifachen Mutter ein wenig zu schaffen: Schule und Kindergarten sind geschlossen, der Lebensgefährte arbeitet und Oma und Opa gehören zur Risikogruppe. „Meine Jungs fragen ständig nach den Großeltern, ich vertröste sie mit Videoanrufen, doch das hält nicht lange an“, so Akomi.
Auch ihr fehlt die Nähe zur Familie. Mit acht Jahren hat Akomi gemeinsam mit ihren Eltern die Demokratische Republik Kongo verlassen und ist nach Kärnten ausgewandert, sie hat später ihre Ausbildung abgeschlossen und eine Modeschule in Paris besucht. Ihr ers
tes Geschäft hat sie in Klagenfurt eröffnet: „Ich wollte dort sein, wo meine Familie ist“, sagt die Designerin.
Mit Corona änderte sich auch ihr Arbeitsrhythmus und „die Wochenenden bleiben aus“. Um Großaufträge rechtzeitig verschicken zu können, rattert die Nähmaschine beinahe täglich. Statt sonntags beim ausgiebigen Familien
frühstück die Zeit zu vergessen, sitzt sie schon frühmorgens in ihrem Atelier, näht und macht die fertigen Masken, farbenfrohe Unikate, versandbereit. Der Preis für eine Schutzmaske beträgt zehn Euro, für einen Aufpreis von fünf Euro kann auf Wunsch doppellagiger Stoff verwendet werden. Kindermasken gibt es für fünf Euro zu kaufen.