Kleine Zeitung Kaernten

Génése Akomi näht und verkauft Stoffmaske­n für den Alltag mit ganz besonderem Chic.

Génése Akomi (37) näht und verkauft Stoffmaske­n für den Alltag mit ganz besonderem Chic.

- Von Daniela Brescakovi­c

Die Maske ist im öffentlich­en Raum zum unverzicht­baren Utensil geworden: Geschäfte, öffentlich­e Verkehrsmi­ttel, Arztpraxen und demnächst Lokale und Restaurant­s dürfen nicht ohne MundNasen-Schutz betreten werden. Und damit genug medizinisc­he Masken für Fachkräfte übrig bleiben, werden für den Alltagsgeb­rauch vermehrt Stoffmaske­n angefertig­t. Die Kärntner Modedesign­erin Génése Akomi näht – wie so viele andere – ihre Masken selbst und verkauft sie weiter. Seit sieben Jahren ist sie selbststän­dig, seit der Coronakris­e hat sie mit starken Verlusten zu kämpfen: „Hauptsächl­ich mache ich Hochzeitsk­leider und Mode für besondere Anlässe – das alles fällt jetzt natürlich weg“, gibt die 37-Jährige zu.

Mittlerwei­le hat sie ihr Atelier in Pörtschach umfunktion­iert, um vorübergeh­end Stoffmaske­n zu entwerfen. „Dort habe ich eine kleine Nähwerkstä­tte und alles, was ich zum Schneidern brauche.“Lediglich der neue Alltag macht der zweifachen Mutter ein wenig zu schaffen: Schule und Kindergart­en sind geschlosse­n, der Lebensgefä­hrte arbeitet und Oma und Opa gehören zur Risikogrup­pe. „Meine Jungs fragen ständig nach den Großeltern, ich vertröste sie mit Videoanruf­en, doch das hält nicht lange an“, so Akomi.

Auch ihr fehlt die Nähe zur Familie. Mit acht Jahren hat Akomi gemeinsam mit ihren Eltern die Demokratis­che Republik Kongo verlassen und ist nach Kärnten ausgewande­rt, sie hat später ihre Ausbildung abgeschlos­sen und eine Modeschule in Paris besucht. Ihr ers

tes Geschäft hat sie in Klagenfurt eröffnet: „Ich wollte dort sein, wo meine Familie ist“, sagt die Designerin.

Mit Corona änderte sich auch ihr Arbeitsrhy­thmus und „die Wochenende­n bleiben aus“. Um Großaufträ­ge rechtzeiti­g verschicke­n zu können, rattert die Nähmaschin­e beinahe täglich. Statt sonntags beim ausgiebige­n Familien

frühstück die Zeit zu vergessen, sitzt sie schon frühmorgen­s in ihrem Atelier, näht und macht die fertigen Masken, farbenfroh­e Unikate, versandber­eit. Der Preis für eine Schutzmask­e beträgt zehn Euro, für einen Aufpreis von fünf Euro kann auf Wunsch doppellagi­ger Stoff verwendet werden. Kindermask­en gibt es für fünf Euro zu kaufen.

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PRIVAT Akomi kam im Alter von acht Jahren mit ihren Eltern nach Kärnten. Sie besuchte eine Modeschule in Paris

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