Kleine Zeitung Kaernten

Autoindust­rie nimmt langsam wieder Fahrt auf

Immer mehr Autobauer fahren ihre Werke unter strengen Hygienemaß­nahmen hoch. Sie hoffen auf staatliche Kaufanreiz­e für Kunden.

- Ein positives Signal

Der weltweite Shutdown der Wirtschaft trifft die Autobauer gleich mehrfach. Da ist der Einbruch der Lieferkett­en, die Schließung der Autohäuser und die wirtschaft­liche Unsicherhe­it, die potenziell­e Autokäufer nun doch eher zögern lässt. Die Folge: Auto-Neuzulassu­ngen brachen im März massiv ein und das wird im April voraussich­tlich nicht anders sein.

Und dennoch: Nach und nach fahren die großen Autobauer ihre Produktion wieder hoch. So beendet VW nun auch die Zwangspaus­e in seinem Stammwerk in Wolfsburg, ebenso in Zwickau (Sachsen), wo das neue E-Modell ID.3 gebaut wird. Neben Wolfsburg sollen bald weitere Standorte in Europa hinzukomme­n. Auch die VW-Tochter Sˇkoda hat mit der Fertigung gestern wieder begonnen. VW hat einen 100von

Punkte-Plan entworfen, der für den Gesundheit­sschutz der Beschäftig­ten sorgen soll. Es wird streng auf Hygiene geachtet, es gibt strenge Abstandsre­geln und kürzere Reinigungs­intervalle. Zudem sollten Schichtplä­ne umgebaut werden, um übergangsw­eise weniger Mitarbeite­r zur gleichen Zeit im gleichen Raum zu haben.

Maßnahmen, die zusätzlich Geld kosten. Darum hoffen immer mehr Autobauer auf staatliche Kaufanreiz­e, wie die Verschrott­ungsprämie nach der Finanzkris­e. „Die Produktion der Automobili­ndustrie kann nur hochfahren, wenn auch der Absatz der Fahrzeuge gesichert ist“, sagte VW-Kernmarken­chef Ralf Brandstätt­er. Strittig ist jedoch etwa die Frage, ob sich eine mögliche Förderung auf klimafreun­dliche Antriebe beschränke­n oder auf alle Arten Autos erstrecken könnte. „Wer heute mithilfe von Steuermill­iarden mehr Diesel und Benziner verkauft, wird morgen weniger Elektroaut­os absetzen“, sagt Greenpeace-Experte Benjamin Stephan.

ist das Hochfahren in Deutschlan­d auch für die österreich­ischen Werke und die heimische Zulieferin­dustrie. So hat auch MAN die Produktion wieder aufgenomme­n, am Hauptsitz München wie auch in Steyr.

Das BMW Motorenwer­k Steyr hat gestern ebenfalls die Produktion in größerem Umfang wieder aufgenomme­n. An den anderen BMW-Standorten werde ab Mai gestaffelt wieder hochgefahr­en.

Bis Fahrzeuge von BMW auch in Graz wieder vom Band laufen werden, könnte es noch bis Mitte Mai dauern. Selbiges gilt für

die Jaguar-Linien. Die Produktion des Mercedes G läuft bereits seit 14 April.

Ein Startdatum für die Produktion im Opel-MotorenWer­k in Wien gebe es noch nicht, erklärte der Österreich­Sprecher der PSA-Gruppe, Christoph Stummvoll. Das werde in der Konzernzen­trale in Paris entschiede­n und hänge von der Entwicklun­g des Automarkte­s in Europa ab.

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AFP Nach dem Totalstopp fahren immer mehr Autobauer ihre Produktion wieder hoch

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