Diskussion um die Öffnung an Sonntagen in Kärnten
Geschäfte dürften in Tourismuszonen an Sonn- und Feiertagen ab 1. Mai öffnen. Gewerkschaft ist dagegen.
Kärnten gibt es ein eigenes Gesetz, das die Öffnung von Geschäften in klar ausgewiesenen Tourismuszonen an Sonnund Feiertagen regelt. Normalerweise ist der erste Tag, an dem in 51 Orten zusätzlich geöffnet wird, der 1. Mai, der letzte Tag ist der zweite Sonntag im September. Weil in diesem Jahr aufgrund der Coronakrise aktuell noch kein touristisches Geschehen möglich ist, ist rund um das Thema Sonn- und Feiertagsöffnung in Kärnten aber eine Diskussion entbrannt. Die Gewerkschaft der Privatangestellten sieht „keine Notwendigkeit für den Verkauf von Waren des täglichen Bedarfs an Sonntagen“und appelliert an die Handelsbetriebe, zum „Wohle der Mitarbeiter“ von saisonbedingter Sonnund Feiertagsöffnung abzusehen. Sie soll, fordert Gerald Loidl, Vorsitzender der GPAdjp in Kärnten, für mindestens zwei Monate ausgesetzt werden. Denn, so Günther Granegger, Regionalsekretär der GPAdjp, „die Kriterien für eine Öffnung sind bedingt durch die Coronakrise nicht erfüllt“.
Bei den großen Supermarktketten wird dieses Thema aktuell sehr unterschiedlich gesehen. So will beispielsweise die Rewe-Gruppe, zu der auch Billa, Penny und Adeg zählen, die betreffenden Filialen in den Kärntner Tourismusgebieten erstmals Freitag (1. Mai) und Sonntag (3. Mai) jeweils von 8 bis 13 Uhr öffnen. Je nachdem, wie sich die KunIn dennachfrage entwickle, sollen die Öffnungszeiten an den Nachmittagen eventuell angepasst werden, so Sprecher Paul Pöttschacher. Anders sieht das der Spar-Konzern: „Wir werden am 1. und 3. Mai noch nicht öffnen und überlegen uns die nächsten Schritte erst danach“, sagt Sprecherin Nicole Berkmann. Laut Gewerkschaft hätten auch Hofer und Lidl zugesagt, vorerst nicht zu öffnen. Für kleinere Geschäfte, die in Tourismusgebieten beispielsweise Bekleidung verkaufen, sei eine Sonntagsöffnung derzeit auch überhaupt kein Thema, so Spartenobmann Raimund Haberl. Hier müsse man zuerst die konkreten Regelungen für Gastronomie und Hotellerie abwarten.