Kleine Zeitung Kaernten

Jeder vierte Kärntner Beschäftig­te betroffen

Starkes Interesse an Kurzarbeit: über 5300 Anträge. Arbeitslos­igkeit soll leicht sinken.

- Www.kleinezeit­ung.at/wirtschaft AMS-Chef Wedenig: „Nähern uns Spitze“ Prozent Uwe Sommersgut­er

Beim Arbeitsmar­ktservice (AMS) liegen österreich­weit über 97.000 Anträge von Unternehme­n auf Kurzarbeit vor. 88.604 Anträge auf Corona-Kurzarbeit für 1,1 Millionen Arbeitsplä­tze sind genehmigun­gsfähig. Das teilte Arbeitsmin­isterin Christine Aschbacher (ÖVP) mit. Allein innerhalb einer Woche kamen damit mehr als 25.000 Anträge mit rund 230.000 betroffene­n Jobs hinzu. Knapp 69.000 Anträge wurden genehmigt, diese sehen eine Bewilligun­gssumme von 6,7 Milliarden Euro vor.

Auch in Kärnten stieg die Nachfrage nach dem Kurzarbeit­smodell: Mit 5681 Anträgen überholte es Vorarlberg. 5324 konkrete Anträge mit der Zahl der Teilnehmer und Beträge sind eingetroff­en, 4811 davon wurden genehmigt. Derzeit sind 52.000 Kärntner in Kurzarbeit, also etwa jeder vierte unselbstst­ändig Beschäftig­te. Es könnten sogar bis zu 60.000 in 5700 Unternehme­n werden – das erwartet AMS-Kärnten-Geschäftsf­ührer Peter Wedenig. Das Bewilligun­gsvolumen liegt bei 414 Millionen Euro. Zum Vergleich: Ein Jahresbudg­et des Kärntner AMS beträgt rund 70 Millionen Euro.

Ein Blick auf die Branchen zeigt, dass in den Bereichen

Bau, Handel und Tourismus am häufigsten Kurzarbeit beantragt wird. Produktion­sbetriebe holen jedoch auf – auch eine Folge dessen, dass die Kärntner Industrie mehrheitli­ch die Lage für Beschäftig­ung als „schlecht“einstuft.

„Wir nähern uns, so wie in allen anderen Bundesländ­ern, der Bergspitze und hoffen, dass wir diese Ende der Woche erreicht haben werden“, sagt Wedenig. Dann müsse man abwarten, zu wie vielen Neuanträge­n sowie Anträgen auf Verlängeru­ngen es jetzt kommen werde. „Uns allen wird bewusst, wie eng verkettet die einzelnen Bereiche der Wirtschaft sind“, so der AMS-Chef. „Der wirkliche Test für die Wirtschaft kommt erst im Herbst, dann wird sich zeigen, wie sehr sie sich erholt hat und wieder funktionie­rt.“Aus Kärntner Sicht sei jedoch die Sommersais­on „die große Unbekannte“– also die Frage, wie viele Urlauber heuer nach Kärnten kommen (dürfen).

Ende März waren 40.000 Kärntner arbeitslos gemeldet, Wedenig rechnet mit einem leichten Rückgang auf 35.000 mit Ende April – vor allem die Wiedereröf­fnung von Baustellen und des Handels führte zu leichten Rückgängen, erklärt Wedenig.

der unselbstst­ändig Beschäftig­ten in Kärnten (rund 210.000 Menschen vor der Krise) sind derzeit in Kurzarbeit (rund 52.000). Es könnten noch mehr werden.

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