„Beste Werbung für die Rennstrecke“
Touristiker jubeln über „Tropfen auf heißen Stein“, Bevölkerung ist teilweise skeptisch.
Große Erleichterung herrschte gestern bei den Spielberger Touristikern: „Wir sind heilfroh, dass die Formel 1 jetzt offenbar tatsächlich stattfinden kann“, so Manuela Machner, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes am Spielberg. Sollten es gar zwei Rennen hintereinander sein, „wäre es zumindest ein Tropfen auf den heißen Stein“. Freilich fallen den zahlreichen Beherbergern und Campingplatz-Betreibern in der Region um Spielberg aufgrund des Fernbleibens der Fans Tausende Nächtigungen aus. „Aber so bekommen wenigstens einige die Möglichkeit, zu überleben. Jeder Tag, wo jemand in der Region übernachtet, zählt.“Zudem erhofft man sich durch den Tross auch Wertschöpfung, „die Leute müssen ja irgendwie verpflegt werden“.
Nicht ganz so ungetrübt ist die Freude der lokalen Bevölkerung über den ÖsterreichGrand-Prix. Selbst bekennende Formel-1-Fans äußern in sozialen Medien ihre Skepsis ob des Geisterrennens. Es sei zu früh, Tausende Menschen aus aller Welt einzufliegen, ist zu lesen. Und: „Unsere Kinder gehen nicht in die Schule, die Schwimmbäder sind zu, wir dürfen nicht in den Urlaub fahren, aber das Rennen darf stattfinden? Unverständlich.“
in Spielberg wird jedenfalls ein besonderer sein – und international genau verfolgt werden. Für die Touristiker ist das ein Vorteil: „Das erste Rennen, das tatsächlich stattfinden kann, wird in Österreich sein. Das spricht für die Qualität der Rennstrecke und ist die beste Werbung“, so Machner. Sie hofft, dass sich der Red-BullRing so noch besser etablieren kann. „Für die folgenden Jahre ist das ein gutes Aushängeschild.“
Nun warten die Touristiker gespannt auf Neuigkeiten zu den anderen anstehenden Großveranstaltungen in der Region, insbesondere der MotoGP. „Jeder Tag, den wir früher in den Regelbetrieb zurückkönnen, hilft uns.“Vereinzelt berichten Murtaler Beherberger schon jetzt von Buchungen für den Sommer: „Das ist Balsam für unsere Seelen.“