Der Weg zum „Lockdown 2“
Das Match „Bund gegen Wien“ist gefährlich.
Es steht zu befürchten, dass in diesen Tagen nicht nur der Reproduktionswert des Virus wieder steigt. Sondern es dürfte auch der Produktionswert der Politik deutlich sinken. Denn die Rangelei zwischen dem Bund und der Stadt Wien lässt nichts Gutes erahnen: Ideologisch eingeengte Parteipolitiker picken sich aus der komplexen CoronaStatistik einzelne Daten heraus und ziehen mit der so gebastelten Teilwirklichkeit in den Wien-Wahlkampf.
Nun ist es aber für die Menschen und das Wohl des Landes gar nicht relevant, ob der neue Infektionsherd im roten Wien oder im schwarzen Niederösterreich seinen Ausgang nahm. Auch interessiert mäßig, ob sich der türkise Innenminister und der rote Wiener Gesundheitsstadtrat riechen können. (Es sei denn, bei einem der beiden setzte der Geruchssinn aus, das wäre dann ein Krankheitssymptom.) Und schon gar nicht sollte man aus dem Coronathema eine abgeschmackte Asyldebatte machen, wie das die FPÖ versucht.
W ichtig wäre anderes: Es muss jeder Anschein vermieden werden, Infizierte seien „schuldig“. Denn dann werden die Menschen ihre Symptome verschweigen und verstecken. Und dann steht der rasanten neuerlichen Ausbreitung des Virus nichts mehr im Wege. Die Folge wären „Lockdown 2“und das Ende der Wohlstandsmarktwirtschaft, wie wir sie kennen. Wer das will, möge weiter irrlichtern. Alle anderen bitte: zur Räson!