Der Kampf um „Sicheren Süden“
Corona: Nachforschung kann ohne Rücksprache eingeleitet werden.
Die Zahl der coronainfizierten Kärntner ist am Dienstag auf sechs abgesunken. Angesichts dieser erfreulichen Statistik hat es Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) nach der Regierungssitzung als oberstes Ziel des Landes die Verhinderung eines zweiten Lockdowns bezeichnet.
Die neue EindämmungsStrategie bezieht sich deshalb auf mögliche lokale und regionale Clusterbildungen. Sollte es irgendwo zu einer Häufung von Infektionen kommen, kann die Rückverfolgung von Infektionsketten auf lokaler oder regionaler Ebene „ohne Rückfrage bei anderen Gesetzgebern“unmittelbar eingeleitet werden.
Tourismusreferent Sebastian Schuschnig (ÖVP) hofft auf einen erfolgreichen Neustart des Tourismus in Kärnten. Die „guten Zahlen“in Kärnten böten eine gute Voraussetzung dafür. Es gäbe allerdings einen Wermutstropfen: „Das Ministerium ist bisher eine Antwort auf die Frage schuldig geblieben, was in einem Betrieb geschehen muss, wenn ein Gast oder ein Mitarbeiter positiv getestet wird.“
Kärnten werbe, so Schuschnig, mit dem Slogan „Sicherer Süden“. Dieses Versprechen müsse einhaltbar bleiben. Deshalb werde derzeit in Kärnten ein „Tourismus-Leifaden ausgearbeitet“. Der sieht etwa vor, dass erkrankte Hotelgäste in Internaten der Hotelfachschulen untergebracht werden.
Dem Vorwurf, Kärnten habe nur deshalb so gute CoronaZahlen, weil zu wenig getestet wird, trat Landeshauptmann Kaiser gestern entschieden entgegen: „Die Zahl der Tests hängt von der Zahl der Verdachtsfälle ab. Und solche hat es in Kärnten eben nur sehr wenig gegeben.“