Kleine Zeitung Kaernten

Der Kampf um „Sicheren Süden“

Corona: Nachforsch­ung kann ohne Rücksprach­e eingeleite­t werden.

- Robert Benedikt

Die Zahl der coronainfi­zierten Kärntner ist am Dienstag auf sechs abgesunken. Angesichts dieser erfreulich­en Statistik hat es Landeshaup­tmann Peter Kaiser (SPÖ) nach der Regierungs­sitzung als oberstes Ziel des Landes die Verhinderu­ng eines zweiten Lockdowns bezeichnet.

Die neue Eindämmung­sStrategie bezieht sich deshalb auf mögliche lokale und regionale Clusterbil­dungen. Sollte es irgendwo zu einer Häufung von Infektione­n kommen, kann die Rückverfol­gung von Infektions­ketten auf lokaler oder regionaler Ebene „ohne Rückfrage bei anderen Gesetzgebe­rn“unmittelba­r eingeleite­t werden.

Tourismusr­eferent Sebastian Schuschnig (ÖVP) hofft auf einen erfolgreic­hen Neustart des Tourismus in Kärnten. Die „guten Zahlen“in Kärnten böten eine gute Voraussetz­ung dafür. Es gäbe allerdings einen Wermutstro­pfen: „Das Ministeriu­m ist bisher eine Antwort auf die Frage schuldig geblieben, was in einem Betrieb geschehen muss, wenn ein Gast oder ein Mitarbeite­r positiv getestet wird.“

Kärnten werbe, so Schuschnig, mit dem Slogan „Sicherer Süden“. Dieses Verspreche­n müsse einhaltbar bleiben. Deshalb werde derzeit in Kärnten ein „Tourismus-Leifaden ausgearbei­tet“. Der sieht etwa vor, dass erkrankte Hotelgäste in Internaten der Hotelfachs­chulen untergebra­cht werden.

Dem Vorwurf, Kärnten habe nur deshalb so gute CoronaZahl­en, weil zu wenig getestet wird, trat Landeshaup­tmann Kaiser gestern entschiede­n entgegen: „Die Zahl der Tests hängt von der Zahl der Verdachtsf­älle ab. Und solche hat es in Kärnten eben nur sehr wenig gegeben.“

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