„Auf Kultur kann man nicht einfach verzichten“
Leser setzen sich mit Rücktritt und Nachfolge von Lunacek auseinander – und mit der Kultur.
„Krisenfeste Nachfolge gesucht“, 16. 5. und „Andrea Mayer folgt Lunacek nach“, 19. 5.
Der Abgang gehört zum Theaterdonner. Österreich ist ein blühendes Kulturland, ob Chöre, Blaskapellen, Ingeborg-BachmannPreis oder Salzburger Festspiele, die Kultur ist das prägende Element der Identität oder „neusprachlich“: „Kultur ist das Betriebssystem der Gesellschaft“und gehört in die Mitte der Gesellschaft. Kulturschaffende sind ihre Träger.
Vielleicht ist es an der Zeit, sich von dem unterschwelligen Gedanken, „Hauptsache, die Wirtschaft floriert“, zu trennen. Ischgl, Öffnung der Baumärkte und Gastronomie ohne Berücksichtigung von Kultur und Bildung deuten eher auf „kulturbefreite“Entscheider.
Bei etwas „großräumiger“Betrachtung sieht man den Wandel von der Industrie- zur Informationsgesellschaft. Jetzt besteht die Chance zum Wandel in eine verstärkt ökologische Lebensform. Natur und Kunst stehen nicht im Widerspruch. Und Kunst ist ebenso wenig ein Luxusgut, auf das verzichtet werden kann. Was sonst, außer Kultur und Sport, hätte solch weltweite Strahlkraft und erfüllte die Menschen. Weder Ärzte noch Politiker eignen sich als Billeteure beim Zugang für Kultur. Wo sind die Garanten der Kultur?
Dr. Bruno Reuer, Bodensdorf
Verbiegen
Na, was wird Frau Andrea Mayer, die neue Kunst-Staatssekretärin, besser machen können als Frau Lunacek? Sie ist nicht Ministerin, sie kann auch nur Anliegen vorbereiten, die der Minister dann umsetzt. Sie soll mehr Bezug zu Künstlern haben, aber was soll das ändern?
auf einmal können Säle wieder voll besetzt werden, fließen Gelder ohne Ende, wird unterstützt, koste es, was es wolle!?
Das alles wäre auch mit Frau Lunacek umgesetzt worden. Aber die gefräßigen Kunstexperten wollten keine starke Frau als Gegenüber. Bei Frau Mayer werden sie halt kriechen und Frau Mayer wird sich halt verbiegen müssen, um alle Künstler zu befriedigen, um besser dazustehen als Frau Lunacek. Da hat Herr Kogler jämmerlich versagt!
Wolfgang Eberl, Graz
Was wir fordern
Niemand hat auch nur ansatzweise über flexible Möglichkeiten nachgedacht, nein. Kunst und Kultur wurden so rasch geschlossen, dass es beängstigend ist. Musik und Sport in den Schulen ebenso. Es gibt Alternativen: kleine Konzerte, Lesungen im Freien, bezahlte Spots im Web, Plattformen, Crowdfunding, Gutscheine, ein Mehr an Angebot von Veröffentlichungen in Medien, Zuschüsse dafür ... Nichts davon wurde angeboten. Die Künstler wurden alleingelassen.
Nun wird mühsamst nachgebessert, wieder ohne Konzept. Das ist nicht professionell! Es braucht punktgenaue, zielgerichtete Unterstützung auf allen Ebenen. Nicht vom Stolz zum Bettler gemacht werden, sondern den Wert unserer Arbeit anerkennen und dementsprechend konkret handeln, das fordern wir.
Mag. Tatjana Gregoritsch,
Schiefling
AUA ist eine AG
„AUA hängt weiter in der Warteschleife“, 19. 5.
Mehr als 700 Millionen Euro zur Rettung der AUA? In Wahrheit geht es um die Rettung nicht staatlicher Aktienpakete! Eine Bruchlandung wie zum Beispiel ein Konkurs oder ein Sanierungsverfahren mit Neustart wäre für den „Sponsor“Staat die bessere Lösung. Nur die Mehrheit aus der NachbarJetzt schaft, also dem Ausland, fordert, die AUA selbst hat ja nur mehr 3,45 Prozent.
Ein Konkurs bedeutet wertlose Aktienpakete der AUA alt, bietet aber neuen Investoren mit Risikobereitschaft die Möglichkeit der Beteiligung an der AUA neu!
Lois Wegscheider, Fresach
Eine Blöße
„Ich bin der transparenteste Politiker, den es gibt“, sagte HeinzChristian Strache im KleineZeitung-Interview. Da kann man Herrn Strache einfach nicht widersprechen! Kaum ein Politiker hat sich je derart die Blöße gegeben wie er. Ibiza lässt grüßen!
Mag. Andrea Kirchmeir, BEd,
Wernberg
Jetzt wäre es so weit
„Ermittlungen gegen Schwarz eingestellt“, 15. 5.
Wäre ich nicht schon längst aus der katholischen Kirche ausgetreten, ich würde es jetzt tun!
Claudia Gabron, Spittal