Malaria-Mittel als Corona-Vorsorge?
Donald Trump preist es als „Geschenk Gottes“: Der US-Präsident nimmt das Malaria-Medikament Hydroxychloroquin ein, um sich in der Corona-Pandemie zu schützen. Für solch eine Wirksamkeit gibt es jedoch keine belastbaren wissenschaftlichen Belege. „Es gibt gar keine Hinweise, dass die prophylaktische Einnahme wirken würde“, sagt der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit, der unter anderem am BernhardNocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg forscht. Zwei Studien aus China und
Frankreich von Anfang Mai mit 150 beziehungsweise 180 Probanden stellten beispielsweise keinen Einfluss von Hydroxychloroquin auf den Covid-Verlauf fest. Eine US-Untersuchung mit 370 Männern von April ergab sogar, dass bei jenen Patienten, die das Malaria-Medikament erhielten, die Sterberate deutlich höher war. Auch das österreichische Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen warnt: Hydroxychloroquin könnte möglicherweise Herzrhythmusstörungen verursachen.