Kleine Zeitung Kaernten

Ein Notfallpla­n wird immer konkreter

Anfang Juni soll das Fragment eines Rennkalend­ers der MotoGP feststehen.

- Gerhard Hofstädter

Es war still geworden um den Motorrad-Rennsport. Für die Fans hat vorerst das Comeback der Formel 1 auf dem RedBull-Ring am 5. Juli Priorität. Dann überrascht­en der Ausstieg von Audi aus der DTM und der Abschied von Sebastian Vettel von seinem Arbeitgebe­r Ferrari die Szene.

Dennoch stellt sich die Frage, wann die MotoGP in die neue Saison starten will – oder loslegen darf. Früher wäre es ja gar nicht möglich gewesen, nicht nur wegen der „Lockdowns“in den einzelnen Ländern. Das gesamte MotoGP-Material wurde erst vor wenigen Tagen und Wochen aus Katar zurück nach Europa gebracht. „Und noch wissen wir nicht zu 100 Prozent, wann es wirklich losgeht“, sagt Alex Hofmann, Experte bei Servus TV und Gastanalyt­iker der Kleinen Zeitung. „Sogar an eine Komplettab­sage der WM 2020 wurde bereits gedacht. Dementspre­chend schlecht geht es derzeit der MotoGP. Aber alle glauben natürlich daran, dass es heuer noch eine WM geben wird.“

Auch Rechteinha­ber Dorna will unbedingt eine WM. Anfang Juni soll ein neuer Kalender veröffentl­icht werden. Zumindest ein voraussich­tlicher. Wobei die Rennen im Juli, August (auch mit einem Spielberg-Doppel am 16. und 23.) und September nahezu fixiert sind. Der Startschus­s soll am 19. und 26. Juli in Jerez erfolgen. Vor allem soll Spanien mit sieben GP-Events die Hauptrolle im Not-Programm spielen. Schon allein deshalb, weil es in Spanien gleich sieben für die MotoGP homologier­te Rennstreck­en gibt, das halbe Fahrerlage­r dort zu Hause ist.

Natürlich wird auch im Motorradsp­ort alles auf ein Minimum beschränkt, damit alle Auflagen penibel erfüllt werden. „Das MotoGP-Fahrerlage­r umfasst rund 2000 Leute“, erzählt Hofmann. Jetzt soll es auf 1100 bis 1300 reduziert werden. Dazu keine Zuschauer, keine Gäste, keine Journalist­en, nur eine Handvoll Fotografen.

Alle Teams müssen im Vorfeld ihre Leute testen, die Dorna übernimmt Tests dann noch einmal an Ort und Stelle. „Ein Rennen ohne Zuschauer ist natürlich möglich. Aber Sport ist nun einmal da, um Leidenscha­ft zu erzeugen. Davon lebt er auch. Aber um sich irgendwann wieder der Leidenscha­ft zu nähern, wird man sich etwas überlegen müssen“, sagt Hoffmann. „Eine Krise braucht halt Ideen. Wenn ein Jahr komplett gestrichen wird, wenn der Sport einen Totalschad­en erfährt, dass er in „Lebensgefa­hr“gerät, wird man jede Lösung akzeptiere­n. Auch ein Rennen ohne Fans. Nur um irgendwie in den Alltag zurückzuko­mmen.“

 ?? KK ?? Alex Hofmann, Kenner der Szene
KK Alex Hofmann, Kenner der Szene
 ?? GEPA ?? Spielberg steht Mitte August auf dem MotoGP-Plan
GEPA Spielberg steht Mitte August auf dem MotoGP-Plan

Newspapers in German

Newspapers from Austria