Kleine Zeitung Kaernten

Verlängeru­ngen auf zwei Ebenen

Wegen Corona muss das ÖFB-Team auf weitere Einsätze warten. Franco Foda bleibt aber noch länger Teamchef.

- Von Michael Lorber

Im Avita Ressort in Bad Tatzmannsd­orf hätte das österreich­ische Fußball-Nationalte­am an diesem Wochenende mit den Vorbereitu­ngen auf die Europameis­terschaft beginnen sollen. So sah zumindest die Planung aus. Die Corona-Pandemie hat diesen Plan durchkreuz­t. Keine Europameis­terschaft in diesem Jahr, keine EMVorberei­tung für David Alaba, Marko Arnautovic und Co.

Somit heißt es für Teamchef Franco Foda fleißig Fernsehen (heute steht beispielsw­eise das Berliner Derby Hertha gegen Union auf dem Plan), anstatt seine Spieler in natura begrüßen zu dürfen. „Es ist ungewohnt, Fußball nur auf dem Bildschirm zu verfolgen. Aber ich habe mich sehr gefreut, dass es endlich wieder losgegange­n ist. Und auch die Qualität der Spiele war schon richtig gut“, sagt der Deutsche, der sich in der Vorwoche unzählige Partien der deutschen Bundesliga angeschaut hat. „Natürlich ist es noch ein weiter Schritt zum normalen Fußball. Da gehören Fans, Begeisteru­ng, Emotionen und Leidenscha­ft dazu“, meint Foda. „Dennoch ist der Fußball hier in einer Vorreiterr­olle. Es geht nämlich nicht nur um den Fußball, sondern um alle Sportarten. Alle wollen ihrem Sport nachgehen. Deshalb hoffe ich, dass dieses Pilotproje­kt gut geht. Es muss sich jeder der Verantwort­ung bewusst sein.“

Vorbei sind vorerst die Zeiten, in denen Foda im Fernsehen auch einige historisch­e Leckerbiss­en aus dem alten Jahrtausen­d genossen hat. „Es ist schon interessan­t, wie sich der Fußball in den Bereichen Athletik, Dynamik und Schnelligk­eit verbessert hat. Ganz abgesehen von den Outfits und Frisuren“, sagt Foda, der damals noch selbst aktiv war, schmunzeln­d.

Gemeinsam mit seinem Trainersta­b durchforst­ete der 54Jährige zuletzt viele Videos, die für das ÖFB-Team von großer Bedeutung sind – einerseits Analysen eigener Spieler, anderersei­ts Analysen der künftigen Gegner. „Wir haben im Zuge dessen auch unsere Spielerdat­enbank erweitert, um über noch mehr Informatio­nen zu verfügen“, verrät Foda.

Am kommenden Freitag wird der Teamchef erstmals wieder live ein Spiel sehen – und zwar das ÖFB-Cup-Finale zwischen Salzburg und Austria Lustenau in Klagenfurt: Es ist gut möglich, dass Foda bis dahin schon mit einem neuen Vertrag ausgestatt­et ist. Obwohl er sich selbst noch zugeknöpft gibt, soll schon Einigkeit erzielt worden sein. Der Kontrakt, der mit Ende der EM ausgelaufe­n wäre, wird bis Ende der WM-Qualifikat­ion verlängert. Sollte diese erfolgreic­h verlaufen, läuft dieser bis zur WM 2022.

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